PLANETARIUMS-ERÖFFNUNG

Wieder Sterne überm Prenzlauer Berg

Mit über 9.000 Sternen prunkt der Kuppelsaal. Und auch sonst ist das neue Zeiss-Planetarium ein Ort der Superlative geworden. Seit Ende August ist das Wissenschaftstheater an der Prenzlauer Allee wieder geöffnet. Sein Programm: Weltall, Erde, Leben in 3 D. 

Zeitung Prenzlauer Berg Magazin
Ins Universum reisen: Blick in den neuen Kuppelsaal des Zeiss-Planetariums.

Der All-Tag geht wieder los – mit diesem Satz ist das Planetarium nach über zwei Jahren Bauzeit in seine neue Ära als Wissenschaftstheater gestartet. Modernisiert und saniert, mit neuem Sternenprojektor und neuer Medientechnik, hat es sich für das 21. Jahrhundert aufgestellt. Stolz nennt es sich das modernste Wissenschaftstheater Europas. „Nach zwei Jahren intensiver Sanierung und Modernisierung haben wir es geschafft, uns vom kosmischen Staub der Geschichte zu lösen.“, sagt Direktor Tim Florian Horn.

Nun denn: 300 Plätze im Kuppelsaal und 180 Plätze im Kino, ein neues, offenes Foyer, eine neue Gastronomie und vor allem: Ein neuer Sternenprojektor und ein neues Programm enthält dieses Wissenschaftstheater. Etwas mehr als 12 Millionen Euro hat der Umbau des Hauses gekostet, das vor 30 Jahren entstand. 

Weg vom All-Tag könnte der zweite Satz für das Planetarium heißen. Das Haus öffnet sich neuen Themengebieten. Neben astronomischen Programmen wird es auch Projektionen und Filme zu Biologie, Chemie oder Medizin geben. Die Fulldome-Technik macht Pflanzen, Elemente und Co in 3-D und 360 Grad erlebbar. Musik und Unterhaltung ergänzen das Profil.

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Eigens für das Planetarium entworfen: Der neue Projektor.

Überhaupt die Technik. Das neue Herzstück des Zeiss-Großplanetariums ist der Sternenprojektor „Zeiss Universarium Modell IX“, der speziell für das Haus entwickelt wurde. Er projiziert den nächtlichen Sternenhimmel mit 9.000 Sternen an die 23-Meter Kuppel. Wandelsterne und ihre Bewegungen am Firmament simulieren acht Planetenprojektoren. Das 360-Grad-Erleben des Weltalls zaubern zehn weitere Videoprojektoren. Wer unten im Kuppelsaal sitzt, sieht die Sterne von der Erde aus im Fulldome. Die Besucher können dank der Technik die Erde und das Sonnensystem auch verlassen und dreidimensional durch das Universum reisen – zumindest visuell. Die auf astronomischen Datenbanken basierende Software zeigt das gesamte beobachtbare Universum. Es ist auch zu hören – für den Sound sorgen 49 Lautsprecher.

Sternenfilme, Hörspiele, Kultur

Mit 14 unterschiedlichen Programmen zu Astronomie, Naturwissenschaft und Unterhaltung startet das Planetarium in sein Zeitalter als Wissenschaftstheater. Ein Großteil des Programms richtet sich an junge Menschen. Neben den Wissenschaftsprogrammen – wie „Rätsel des Lebens“ oder „Incoming!“ über die Wunder des Universums ergänzen Lesungen und Konzerte das Profil. Die beliebten „Drei ???“-Hörspiele werden ebenso präsentiert wie wissenschaftliche Vorträge.

Nach den Sommerferien geht es los für Kinder und Jugendliche. Das Planetarium zeigt drei selbst produzierte Kita- und Schulprogramme. „Mit Raketen zu Planeten“, „Raumschiff Erde“, „Sonne, Mond und Sterne“. 

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Das Weltall in 3-D: Projektion des Planetariums. Fotos (3): SPB

Eigenproduktion „Sterne über Berlin“

Für Erwachsene gibt es die Eigenproduktion „Die Sterne über Berlin“. Sie präsentiert die wechselvolle Geschichte der Stadt anhand ihrer klangvollen Namen aus Astronomie und Naturwissenschaft. Dazu gehören Johann Gottfried Galle, der Entdecker des Planeten Neptun, Alexander von Humboldt, Albert Einstein und viele andere. Diese „Sternen“-Tradition beleben wissenschaftliche Institute in der Hauptstadt noch heute. Im Programm erleben die Besucher die spannende Forschungsgeschichte Berlins. Sie erleben auch – ständig aktualisiert und interaktiv – das, was wir heute über die „Sterne über Berlin“, über den Weltraum und unseren Platz im Kosmos wissen.

Sternen-Küche

Kulinarisch startet das Planetarium im Spätherbst durch. Ein Bistro bietet echte Berliner Küche in Bio-Qualität. Kulinarischer Berater der Bistro-Inhaber Gastgeber ist Spitzenkoch Tim Raue, der mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet ist. Er konzipiert die Speisekarten für das Bistro und zeichnet für ausgewählte, im Planetarium stattfindende Events und Caterings verantwortlich.

-al- Sept. 2016