GRÜNE FILMREIHE

Von Bienen und urbanen Gärten

Eine dreiteilige Filmreihe begleitet ab November die Ausstellung „Natur entdecken“ im Kulturzentrum Sebastian Haffner. Sie zeigt Filme übers Grün in der Stadt, über Wildnis und Menschen, die sie nutzbar machen, und über die Kreisläufe der Natur.

Grün im kleinsten Raum: Der Film „Sprechende Gärten“ porträtiert die Urban-Gardening-Bewegung. Foto: Müller
Grün im kleinsten Raum: Der Film „Sprechende Gärten“ porträtiert die Urban-Gardening-Bewegung. Foto: Müller

Gezeigt werden "More than Honey", "Sprechende Gärten - die Berliner Urban Gardening Bewegung" und "Im Himmel, unter der Erde", ein Film über den Jüdischen Friedhof Weißensee, dessen Mauer auf der Grenze zum Prenzlauer Berg steht. Alle Filmabende sind kostenlos. Nach den Filmen ist  entweder die Regisseurin oder eine Fachfrau zum Thema zu Gast.
Los geht’s am 12. November, 19 Uhr , mit „More than Honey“. Vom Leben und Überleben der Bienen. Zum Inhalt: Mehr als ein Drittel unserer Nahrungsmittel ist abhängig von der Bestäubung durch Bienen. Der Physiker Albert Einstein soll gesagt haben: „Wenn die Bienen aussterben, sterben vier Jahre später auch die Menschen aus.“
Beginnend bei einem Imker in den Schweizer Bergen, ist Markus Imhoof rund um die Welt gereist. In die USA, wo die Bienen in industriellem Massstab von Monokultur zu Monokultur transportiert werden, oder nach China, wo in gewissen Regionen die Blüten bereits von Hand bestäubt werden müssen. Er trifft in Arizona Fred Terry, der sich auf Killerbienen spezialisiert hat, in Österreich die Familie Singer, die Königinnen züchtet und in die ganze Welt verschickt. Er interviewt Wissenschaftler, erzählt von der phänomenalen Intelligenz der Bienen und ihrem sozialen Zusammenleben. Nach dem Film im Gespräch: Die Berliner Imkerin Angelika Sust und Museumsleiter Bernt Roder.
Der zweite Film der Reihe heißt: „Sprechende Gärten. Die Berliner Urban Gardening Bewegung.“ und wird am 3. Dezember, 19 Uhr, gezeigt.
Überall sind sie zu finden, verwilderte und geordnete, kleine und große Gärten, an Straßenecken, auf alten Brachflächen und nun auch auf den Berliner Dächern. Mit neuem Bewusstsein setzen sich die Bürger für den Wandel ihrer Stadt ein. Sie wollen es grüner haben, ihr eigenes Obst und Gemüse anbauen und verstärkt in der Gemeinschaft aktiv ihre Stadt mitgestalten. Neben dem sozialen Aspekt spielt oft auch ein politisches Engagement eine Rolle. Diese aktuelle Entwicklung wird im Dokumentarfilm „Sprechende Gärten - Die Berliner Urban Gardening Bewegung“ exemplarisch an sieben verschiedenen Gartenprojekten des Berliner Stadtraums gezeigt, ihre Besonderheit und Vielfältigkeit herausgestellt.
Nach dem Film sind die Filmemacher Teresa Beck und René Reichelt zu Gast.
Am 14. Januar, 19 Uhr, läuft: „Im Himmel, unter der Erde. Der Jüdische Friedhof Berlin-Weißensee“.
Im Norden der Stadt, versteckt in einem Wohngebiet, umgeben von Mauern und bedeckt von einem Urwald aus Bäumen, Rhododendron und Efeu liegt der Jüdische Friedhof Berlin-Weißensee. Er wurde 1880 angelegt, ist 42 Hektar groß, hat derzeit 115.000 Grabstellen und immer noch wird auf ihm bestattet. Weder der Friedhof noch sein Archiv sind je zerstört worden – ein Paradies für Geschichten-Sammler.
Britta Wauer und ihr Kameramann Kaspar Köpke waren immer wieder auf dem Jüdischen Friedhof und haben einen höchst lebendigen Ort vorgefunden. Menschen aus aller Welt kommen dort hin und können von jüdischer, Berliner und zugleich deutscher Geschichte erzählen, von der dieser Ort erfüllt ist. Nach dem Film stellt sich die Filmemacherin den Fragen von Museumsleiter Bernt Roder.
Alle drei Filme laufen im Kulturzentrum „Sebastian Haffner“, Prenzlauer Allee 227/228. Der Eintritt ist frei.
Mehr auf: museumpankow.wix.com/stadtnaturfilmfest