STRASSENFESTE IN PRENZLAUER BERG
Feiern unter Nachbarn
Der Stadtteil feiert in diesem Monat. In Stargarder und Choriner Straße und am Arnswalder Platz stellen Anwohner Tische und Stühle raus, errichten Bühnen, Stände und Hüpfburgen und lassen es sich und ihren Besuchern gut gehen. Der Festkalender.
Nachbarn treffen sich zum Feiern und laden andere dazu ein. In Prenzlauer Berg haben Straßenfeste inzwischen Tradition. Seit über 20 Jahren gibt es das Choriner Straßenfest; zum vierten Mal verwandelt sich der Arnswalder Platz im Bötzow-Kiez in eine Festmeile. Und weitere Straßen wie die Stargarder Straße zeigen sich in Festlaune und stärken damit ihren Standort und ihr Nachbarschaftsgefühl.
Fröhlich-bunte Stargarder
Los geht die Feierei am Samstag, 2. Juli, auf der Stargarder. Die vielen Läden der Straße, die sich vor drei Jahren zum Unternehmensverbund zusammengeschlossen haben, veranstalten ihr Sommerfest. Ein „fröhlich-buntes Sommerfest“ soll es auch in diesem Jahr laut den Veranstaltern werden. Es wirken mit: viele individuelle Läden mit knallbunten Luftballons, unterschiedlichen Aktionen und Angeboten und einer Tombola mit Produkten der Stargarder.
Es gibt zu entdecken und zu probieren: Kinderschminken, Stoffpuppen basteln, Pasta selbst machen und Blumen-Haarkränze binden. Mit dabei sind eine Live-Zeichnerin und Clown Timani. Außerdem gibt es ein Suchspiel, Präsentationen von Möbeln, Wohnaccessoires und Schmuck, Mode aus Paris, eine Taschen-Aktion, Origami, erholsame Fußmassagen, Verkleidungsfotos und eine Schuhputzaktion. Was noch? Speisen und Getränke wie Rosenbowle und Campari, asiatische Sommerrollen, Köstlichkeiten vom Grill. Los geht’s ab 13 Uhr, gefeiert wird bis 18 Uhr.
Kiezkultur in der Choriner
Eine Woche darauf feiert ein Oldtimer unter den Straßenfesten sein 20. Jubiläum. Das Choriner Straßenfest ist ein Fest der Nachbarn und der Kiezkultur. Erstmals 1995 veranstaltet, wird es auch in der 20. Auflage vom Engagement der Bewohner und Bewohnerinnen getragen. Das Fest ist im Lauf der Jahre gewachsen. In diesem Jahr gibt es zwei Bühnen, auf denen mehr als 20 Bands spielen werden. Zu denen gehören die Bolschewistische Kurkapelle, die Sofakrieger und das Taschenblues-Orchester. Alle Musikrichtungen sind auf der Festmeile ab der Oderberger Straße zu hören.
Doch das Choriner Straßenfest ist nicht nur ein Fest der Musik. Es lebt davon, dass Anwohner und anliegende Geschäfte Tische und Stühle auf die Straße stellen und einfach etwas anbieten. Ein „nicht-kommerzielles Nachbarschaftsfest zur Förderung der Kiezkultur“ ist das Fest nach Auskunft seiner Veranstalter. Und so lebt es vor allem vom Machen und von Spenden. Es gibt eine Tombola und einen Flohmarkt, es gibt einen Radparcours und Spielzeug. Es gibt Massagen und Kunst und viele Aktionen, die sich die Anwohner ganz spontan ausdenken. Aus Food-Trucks gibt es kulinarische Köstlichkeiten, an Ständen Kuchen, Waffeln und Kaffee.
Auf der Spielwiese und beim Puppentheater sind nicht nur Kinder geladen. Das Ganze findet, wie schon seit vielen Jahren, unter der bunten Wimpelkette statt, die sich auf der Choriner Straße von Haus zu Haus spannt und die Nachbarn auch für den Rest des Jahres miteinander verbindet. Diese, die Nachbarn und Helfer, treffen sich an ihrem 20. Festwochenende zum gemeinsamen Frühstück und starten so gemeinsam in das Event.
Erstmals auf dem Choriner Fest dabei: Die Initiative „Ahoi jetzt“. Diese Vereinigung aus dem Wins-Kiez ermöglicht es Berlinern erstmals, Kontakt zu Flüchtlingen aufzunehmen. Ihr Ahoi-Pavillon dient als Kommunikations-Treffpunkt. Hier können Flüchtlinge und Anwohner ins Gespräch kommen und nach dem Modell „Geben und Nehmen“ Zeit oder Dinge austauschen und darüber in einen Dialog kommen. Entstehen sollen Partnerschaften – für Freizeit und Business, für Sprache, Schule und Alltag. Bereits im Vorfeld des Festes laden die Ahoi-Initiatoren Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und anderen Krisenregionen ein, die in nahegelegenen Notunterkünften untergebracht sind. Sie stellen das Projekt in den Not- und Gemeinschaftsunterkünften von Prenzlauer Berg vor. Immer mit dabei: Dolmetscher in den Muttersprachen der Flüchtlinge. Entstehen sollen nicht nur zum Straßenfest Kontakte, Partnerschaften und Begegnungen.
Stierisch gut am Arnswalder
Am gleichen Tag geht das „Stierisch gut“-Festival am Arnswalder Platz in die vierte Auflage. Initiiert von engagierten Anwohnern, die sich um die Pflege des Platzes kümmern, ist das Fest ein Mix aus Information, Kunst und Genuss und Miteinander. Initiativen, Läden und Unternehmen des Bötzow-Kiezes präsentieren sich ebenso wie prominente und weniger prominente Bewohner, u.a. Literaten, Musiker, Clowns und Gestalter. Ein „Fest voller Spaß und guter Laune, das das bürgerschaftliche Engagement im Kiez in seiner ganzen Vielfalt zeigt,“ soll laut den Veranstaltern auch die vierte Auflage der Feier rund um den Stierbrunnen am Arnswalder Platz werden. Dazu gibt es Lesezelte und Musikbühne, Infostände und Verkaufstische, Bierwagen, Modenschauen und Kuchentheken.
-al-, Juli 2016
Sommerfest auf der Stargarder, 2. Juli, 13 bis 18 Uhr; www-die-stargarder.de
Choriner Straßenfest, 9. Juli, 13 bis 24 Uhr; www-choriner-straße.de
Stierisch gut!-Fest am Arnswalder Platz; 9. Juli, ab nachmittags, www.stierischgut.de
Ahoi. Jetzt. Initiative zur Begegnungen von Flüchtlingen und Einheimischen, www.ahoi.jetzt.de