DIE BEZIRKSGRENZE (20)

Der ehemalige Zentralviehhof

Liebe Leser, in dieser Folge der Serie tasten wir uns entlang des ehemaligen Zentralviehhofs. Die Gegend entlang der Eldenaer Straße ist relativ unspektakulär. Rechts ist der Prenzlauer Berg, links ist der Friedrichshain, wenn man von der Scheffelstraße kommt. 

 

Die Straßenbahngleise in der Eldenaer Straße gehören zur Linie 21, der einzigen Straßenbahnlinie, die den Prenzlauer Berg wirklich nur tangiert. Von 1972 bis 1992 war dies nur eine sogenannte Betriebsstrecke. In dieser Zeit fuhr, wegen des damals dort relativ geringen Fahrgastaufkommens, nur ein Bus, der „30er“, der von der Hannoverschen Straße über Torstraße, Greifswalder Straße, John-Schehr-Straße, Conrad-Blenkle-Straße, Ebertystraße, Eldenaer Straße, Scheffelstraße, Josef-Orlopp-Straße, Siegfriedstraße, Weitlingstraße und Lückstraße am Bahnhof Rummelsburg vorbei fuhr und dann weiter Boxhagener Straße und Grünberger Straße bis zum Ostbahnhof. 

Zeitung Prenzlauer Berg Magazin
In der Eldenaer Straße, rechts Prenzlauer Berg, links Friedrichshain, Foto: rg

Der gesamte Ringbahngraben gehört weiterhin zum Prenzlauer Berg. Zwischen den Gebäuden der Werkstätten der „Integral Bürgerinitiative für Menschen mit Behinderungen e. V.“ in der Hermann-Blankenstein-Straße und der Ringbahn steht der einzige Hochspannungsmast am Prenzlauer Berg. Weil hier der Ringbahngraben so sehr tief in das Gelände eingeschnitten ist, entschlossen sich die Energiebetriebe in Berlin, damals die BEWAG, die Hochspannungskabel an dieser Stelle nicht unterirdisch zu verlegen, sondern den billigeren oberirdischen Weg zu nehmen. Danach folgt an der Ecke Hermann-Blankenstein-Straße / Eldenaer Straße ein derzeit noch unbebautes Grundstück auf dem bis in die frühen 90er-Jahre Gleisschleifwagen der BVG, der ehemaligen sogenannten „Flachbahn“ stationiert waren. Der Prenzlauer Berg endet am nördlichen Bürgersteig der Eldenaer Straße, die Straße selbst ist bereits Friedrichshain. Auch der Ringbahngraben gehört noch bis zum Übergang der Eldenaer in die Scheffelstraße noch zum Stadtbezirk. Ab der Scheffelstraße ist man bereits in Lichtenberg. Unter der Brücke sind S-Bahn- und Gütergleise recht auffallend getrennt. Bis vor wenigen Jahren befanden sich in dieser Trennung Kleingärten, die an (ehemalige) Reichsbahner verpachtet waren.

Rolf Gänsrich, Febr 2018

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