STADTTEILZENTRUM TEUTE

Mobil und mit Leselaube

Das Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz ist seit 20 Jahren ein Ort der Nachbarschaft für den Kiez und darüber hinaus. Seit kurzem gibt es zusätzlich neue Beratungsmöglichkeiten und eine neue Leiterin. Jetzt breitet sich das engagierte Haus auch in Nachbarschafts-Kieze aus.

 

Ein engagierter Ort für Menschen jeglichen Alters und aus unterschiedlichen Kulturen ist das Stadtteilzentrum seit zwei Jahrzehnten. Bereits am Eingang gibt es einen Infopoint, an dem sich über die verschiedenen Angebote des Hauses – von Kursen bis hin zu Beratung und Ausstellung, vom Repair-Cafe bis hin zu Workshops oder Tagungen - informieren lässt. Zahlreiche Initiativen und Nachbarschafts-Organisationen haben am Haus in der Fehrbelliner Straße ihren Sitz. Mit Mascha Steiner-Brünnhäußer hat das Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz auch seit kurzem eine neue Leiterin. Und noch mehr ist neu in dieser Einrichtung des nachbarschaftlichen Engagements.

 

Infopoint für Geflüchtete

Ein neues Angebot ist der Infopoint des Projektes InfoCompass. Dieser Beratungsraum des Verbandes für sozial-kulturelle Arbeit ist eine Anlaufstelle für alle NeuberlinerInnen, insbesondere für geflüchtete Menschen. Auch in der Flüchtlingshilfe engagierte Menschen finden hier Beratung und Informationen. 

Der Infopoint soll eine bessere Orientierung in der Nachbarschaft ermöglichen sowie berufliche und gesellschaftliche Integration fördern. Zu regelmäßigen Öffnungszeiten bietet dieser InfoCompass-InfoPoint persönliche Unterstützung zu relevanten Angeboten, Projekten, Informationen und Veranstaltungen in Prenzlauer Berg und in ganz Berlin. Dazu gibt es auch eine eigene mehrsprachige Homepage mit Informationen von Kinderbetreuung bis hin zu Behördengängen oder Veranstaltungen und Ausstellungen.

Neu im Portfolio des Stadtteilzentrums ist auch eine Rentenberatung. Einmal wöchentlich bietet eine Expertin der Deutschen Rentenversicherung Berlin-Brandenburg kostenlose Unterstützung in allen Angelegenheiten der Rentenversicherung wie Kontenklärung, Kindererziehungszeiten oder Rentenbeantragung. Die Beratung gibt es in unterschiedlichen Sprachen, jeweils montags.

Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz Berlin Prenzlauer Berg
Ein Ort für vielfältige Begegnungen in der Nachbarschaft: Das Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz. Foto: Stadtteilzentrum

Mobiles Stadtteilzentrum

Über die Projektförderung „Lebendige Nachbarschaften“ konnte das Stadtteilzentrum zudem eine Mitarbeiterin einstellen, die das Haus mobil macht – über die Kiezgrenzen des Teutoburger Platzes hinweg. Im Mühlenkiez, im nordöstlichen Prenzlauer Berg, sollen neue Angebote für die BewohnerInnen des Kiezes und der Flüchtlingsunterkünfte in der Storkower Straße geschaffen werden. Eine der ersten Aktionen ist eine Mühlenkiez-Map. Denn seit einiger Zeit tut sich etwas in diesem Viertel, das sozial und kulturell eher am Rande liegt. So gründeten sich Nachbarschaftsinitiativen, Begegnungsorte wurden geschaffen und nachbarschaftliche Projekte auf die Beine gestellt – unter anderem in der Kulturmarkthalle („Prenzlberger Ansichten“ berichtete). 

Um diese kleinen bunten Oasen im Kiez auf einen Blick zusammen zu fassen, hat das mobile Stadtteilzentrum das Projekt Mühlenkiez-Map ins Leben gerufen. Bei diesem Projekt stellen Menschen aus verschiedenen Zielgruppen ihre Lieblingsorte im Kiez vor und bewerten sie anhand vorher gemeinsam festgelegter Kriterien, wie beispielsweise Barrierefreiheit, Mehrsprachigkeit, etc. An der Mühlenkiez-Map können alle KiezbewohnerInnen mitwirken und Bewertungskriterien, die ihnen oder ihrer Zielgruppe wichtig sind, einbringen. Es sollen sich vor allem auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen, wie z.B. behinderte Menschen, SeniorInnen, geflüchtete Menschen und junge Leute angesprochen fühlen. Ihre Texte und Bilder werden durch kleine Audio-Informationen ergänzt. 

Die fertige Map wird publiziert und im Kiez sowie an alle Interessierten verteilt. Sie wird eine Übersicht völlig unterschiedlicher ansprechender Orte im Kiez und soll das nachbarschaftliche Miteinander zwischen allen Gruppierungen fördern. Neben der Sensibilisierung des Kiezes und einer größeren Öffentlichkeit für die Bedarfe von Menschen mit besonderen Bedürfnissen soll Mühlenkiez-Map steht dabei vor allem auch das Miteinander im Vordergrund. Für die Map sucht das mobile Stadtteilzentrum noch UnterstützerInnen aller Art, z.B. eine Grafikerin oder einen Grafiker für die Gestaltung, oder Menschen, die das Projekt begleiten und finanziell unterstützen wollen.

 

Leselaube für Kinder

Zurück am Hauptsitz des Stadtteilzentrums am Teutoburger Platz lohnt noch ein kleiner Gang in den Garten, zu einer weiteren neuen Einrichtung – der Leselaube. Kinder einer Willkommensklasse der Grundschule am Teutoburger Platz haben mit Hilfe von HandwerkerInnen des Vereins Baufachfrauen einer ausrangierten Telefonzelle neues Lebens eingehaucht. 

In ihrer gemeinsamen Projektwoche entstand aus der Telefonzelle eine Leselaube. Nachdem die SchülerInnen Regalbretter und -elemente in die Telefonzelle eingebaut hatten, wurden diese mit einer liebevollen Auswahl mehrsprachiger Märchen- und Kinderbücher bestückt. Fortan sind alle Kinder herzlich eingeladen, vorbeizukommen und zu schmökern. – Und auch weitere Spenden an Kinderbüchern in unterschiedlichen Sprachen sind willkommen.

-red-, Okt. 2018

Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz, Fehrbelliner Str. 92, www.stadtteilzentrum-teute.de