DIE BEZIRKSGRENZE (8)

Hinter der Lehderstraße

Die Serie über die Grenzen des Prenzlauer Berg möchte ich heute fortsetzen. Überhaupt nicht wahrnehmbar ist sie in deisem Teil des Bezirks. Sie verläuft zwischen Hosemann-/Roelkestraße und Mandelstraße weiter parallel zur Lehderstraße. 

Zeitung Prenzlauer Berg Magazin
Mandelstraße - man denkt, hier ist sie zu ende, aber oben deutet sich schon die scharfe Linkskurve an - das Filterwerk ist bereits Weißensee

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tellt man sich genau neben das Straßenschild, das die Hosemannstraße von der Roelkestraße trennt und blickt man in Richtung Greifswalder Straße, so hat man vier Reihen der legendären Q3A-Bauten vor sich; allerdings nicht viergeschossig wie an der Prenzlauer Allee oder gegenüber an der Carl-Legien-Siedlung, sondern hier mit fünf Geschossen. Ausschließlich die erste linke Reihe dieser Blöcke gehört zu Weißensee, alle anderen drei Reihen gehören zum Prenzlauer Berg. Die Hausreihe, die sich dann rechts anschließt, sind die 30er-Jahre-Bauten direkt am Ostseeplatz. Zwischen diesen Blöcken und den Q3A-Bauten führt eine Einbahnstraße zur Mandelstraße. Diese Einbahnstraße ist postalisch Teil der Ostseestraße. Die Eingänge zu den Wohnhäusern am Ostseeplatz sind von hier aus. 

Geht man durch diese Hausreihen Richtung Mandelstraße, hat man hinter den Q3A-Bauten den „Kindergarten Prenzlauer Berg“. Sowohl auf Stadtplänen als auch bei Google Maps endet die Mandelstraße hinter den Filterwerken. Im „realen Leben“ biegt die Mandelstraße, die ab der vorher einmündenden Einbahnstraße zur Sackgasse ausgeschildert ist, jedoch nochmals scharf nach links ab und endet dann fast neben dem Kindergarten in einem „Wendehammer“. Diese Kita mit der Adresse „Mandelstraße 13“ ist derzeit geschlossen und wird denkmalgerecht, so lässt es ein angebrachtes Schild von S.T.E.R.N  vermuten, saniert und ausgebaut. Auf einem kleinen Teil des ursprünglich mal recht voluminösen Spielplatzes der Kita zwischen der Einbahn-, der Mandelstraße und dem Wendehammer werden weitere Gebäude errichtet, die wie Stadtvillen aussehen. Das gesamte Areal zwischen Ostseeplatz, Lehder- und Mandelstraße macht einen recht weitläufigen und ab Frühjahr vermutlich auch recht grünen, lichten, hellen Eindruck.

Was mich bei meiner Vor-Ort-Recherche wie in jedem echten Winter ärgerte, war, dass es mittlerweile unmöglich zu machen erscheint, Gehwege wirklich vom Eis zu befreien. Sie nur mit Granulat abzustumpfen, verfehlt seine Wirkung, weil das Granulat nach spätestens zwei Tagen rund getreten und in die darunter liegende Eisdecke eingetreten ist. Ich wünsche an der Stelle allen ihren Pflichten nicht oder nur ungenügend nachkommenden Verantwortlichen Hals und Beinbruch!

Rolf Gänsrich, Febr. 2017