VEREINS-NOVUM

Wissenschaftspreis zur Berliner Geschichte

Forschungen zur Historie der Hauptstadt können jetzt gefördert werden. Der Verein für die Geschichte Berlins vergibt erstmals in diesem Jahr einen Wissenschaftspreis, mit dem neue Erkenntnisse veröffentlicht werden können. Egal, ob Berlin als App, Hörspiel oder Buch. Hauptsache: Historisch.

 

Der Wissenschaftspreis, dessen Premiere in diesem Jahr begangen wird, ist mit maximal 4.000 Euro dotiert. Fördern will der Verein für die Geschichte Berlins, der bereits 1865 gegründet wurde, Forschungen zur Berliner Historie – in vielen Bereichen. Mit dem Wissenschaftspreis werden erstmals von Einzelnen oder in Gemeinschaft verfasste oder geplante Forschungsarbeiten oder Projekte jüngerer Wissenschaftler zur Berliner Geschichte ausgezeichnet. Die Forschungsfelder sind insbesondere die Bereiche Sozial- und Gesellschaftsgeschichte, Kunst- und Kulturgeschichte, Rechts- und Verfassungsgeschichte, Wirtschafts-, Wissenschafts- und Technikgeschichte. Besonders willkommen, so teilt der Verein mit, sind solche Projekte, in denen die europäischen und globalen Aspekte der Geschichte Berlins berücksichtigt und vermittelt werden. 

Kiezzeitung Berlin Prenzlauer Berg Magazin
Geschichte auf Schritt und Tritt – Architektonisch, technisch, sozial: Der Berliner Geschichts-Verein vergibt dafür einen Wissenschaftspreis. Foto: al

Denn die Geschichte Berlins ist randvoll mit Ereignissen und Persönlichkeiten, die deutsche und europäische Geschichte, manchmal sogar Weltgeschichte schrieben. Wer heute die Stadt und ihre Bewohner, ihre Bauten und ihr Kulturschaffen betrachtet, ist fasziniert von der Vielfalt der Erscheinungsbilder. Kaum eine deutsche Mundart, kaum eine Nation, die in dieser Stadt nicht vertreten wäre. Das ist Berliner Tradition. In der Geschichte des Vereins und dem Wirken der Männer und Frauen, die in seiner über 150jährigen Geschichte als Mitglieder und Freunde forschten und forschen, spiegeln sich Jahrhunderte Berliner Geschichte. 

Die Stadtgeschichte begann mit der Niederlassung von Kaufleuten, die einen regen Handel in alle vier Himmelsrichtungen trieben. Unter Markgrafen, Kurfürsten, Königen trafen in Berlin Sachsen, Rheinländer und Flamen, Thüringer und Franken, Pommern, Preußen und Schlesier, Niederländer, Franzosen und Schweizer aufeinander. Juden und Christen, Freidenker und Atheisten übten gegeneinander relative Toleranz.

All dies – und noch viel mehr, kann der Wissenschaftspreis spiegeln. Gefördert werden können Publikationen, aber auch Ausstellungen, Oral-History-Projekte, die Programmierung von Apps oder andere innovative Produkte mit historischem Inhalt. Es bestehen keine Vorgaben hinsichtlich des Formats der geplanten Vorhaben. Das Förderprogramm des Berliner Geschichts-Vereins hat auch zum Ziel, außergewöhnliches Engagement für die historische Forschung und forschungsnahe studentische Initiativen oder deren Verbreitung zu unterstützen.

Kriterium für die Vergabe des Wissenschaftspreises, so der Verein, ist eine hohe wissenschaftliche Qualität. Berücksichtigt werden ausschließlich Bewerbungen mit bisher unpublizierten Werken. Und: Die Arbeiten dürfen noch nicht in einem vergleichbaren Wettbewerb ausgezeichnet worden sein. Die Preisvergabe erfolgt durch den Vorstand des Vereins auf Grundlage der Empfehlung einer Jury - unter Ausschluss des Rechtsweges.

-al- Juli, 2018

Bewerbungsschluss für den ersten Wissenschaftspreis ist der 30. September 2018. Detaillierte Informationen auf: berliner-geschichte.net oder unter wissenschaftspreis@diegeschichteberlins.de.