KUNST DIGITAL

Fête de la Musique und Poesie im Netz

Musik hören, gemeinsam singen – seit 25 Jahren ist die Fête de la Musique eine schöne, unkomplizierte Konzertform. Statt Open Air gibt es nun auch in Prenzlauer Berg eine digitale Fete. Reduktion als Chance, Musik aus anderen Ländern zu hören. Und auch das Poesie-Festival erklingt per Stream.

Wie jedes Jahr wird auch 2020 am 21. Juni die Musik gefeiert. Die schöne Idee der spontanen oder geplanten Unplugged-Konzerte an unterschiedlichsten Orten stammt aus Frankreich. Eine Stadt, ein ganzes Land erklingt. Open Air, echt und live. Ganz Europa macht die Musik zum Fest, in diesem Jahr seit genau 25 Jahren.

Und in diesem Jahr treten die Musizierenden nicht an Straßenecken und auf Plätzen auf. Ihre gemeinsame Bühne ist das Netz. Die Website fetedelamusique.de wird Dreh- und Angelpunkt aller Aktivitäten sein. Sie ist das zentrale Portal und zugleich der Spielplan für alles, was im Rahmen der Fête geschieht. Unter den drei Kategorien MITMACHEN, ANSCHAUEN, ANHÖREN soll dort den ganzen Tag erlebbar sein, wie Berlin und die BerlinerInnen die Musik feiern. 

#Mauerpark #PrenzlauerBerg
Open Air und unplugged, einmal anders: Die Fête de la Musique gibt es 2020 digital. Foto: Jim Croft

Bis zum 21. Juni, den Sonntag nach Sommerbeginn, füllt sich das Programm mit Mitwirkenden. In Zusammenarbeit mit der Clubcommission Berlin und der Berlin Music Commission wird es ein „United We Stream“-Event geben, das vom Sender arte concerts gestreamt wird. Damit verknüpft gibt es auch einen paneuropäischen Stream, in dem ein Musikprogramm aus acht europäischen Städten übertragen werden soll. Zugesagt haben die Fête de la Musique-Städte Athen, Brüssel, Krakow, Ljubljana, Prag, Paris, Rom und Berlin. Zum 25. Jubiläum der Fête de la Musique Berlin werden viele bekannte KünstlerInnen Glückwünsche und mentale Unterstützung per Video senden.

„Die vielen, oftmals ehrenamtlich arbeitenden MusikerInnen, VeranstalterInnen und PartnerInnen in allen zwölf Bezirken von Berlin sind mit ihren Ideen und Aktivitäten seit 25 Jahren das Rückgrat und der Motor der Fête de la Musique in Berlin.“, sagt Dr. Klaus Lederer, der Senator für Kultur und Europa in Berlin. Zahlreiche Berliner Clubs, Vereine, Museen, Theater und Kulturinstitutionen werden mit eigenen Livestreams dabei sein, ebenso Berliner Spiel- und Veranstaltungsorte wie Badehaus oder Frannz Club, das Centre Francais, Institut Francais und noch einige mehr. Berliner Musikschulen steuern digitale Musikstunden und Tutorials bei. In der Stunde zwischen 17 und 18 Uhr lädt die Fête de la Musique zu einem großen Singalong ein, der mit der „Ode an die Freude“ startet, und das nicht nur in Berlin, sondern in weiteren 50 Städten in Deutschland. 

Auch der Berliner Fernsehturm soll zum ersten Mal bei einer Fête de la Musique bespielt werden. Darüber hinaus organisieren viele der langjährigen BühnenpartnerInnen der Fête Aktivitäten in ihren Kiezen. So werden auch in Prenzlauer Berg viele Balkone zu Bühnen werden.

Aus den Wohnzimmern und den PCs oder Tablets kommen in diesem Monat auch die Poesie und Lyrik. Das 21. Festival des Hauses der Poesie vereint seit 5. Juni und noch bis zum 11. Juni internationale Lyrik, Debatten, Workshops und Lesungen. Die Bühne: Die Website poesiefestival.org. Die Mittel: Sprache, Stimme, Gesicht, Klänge. 150 DichterInnen aus aller Welt sind beim diesjährigen Poesie-Festival „Planet P“ online dabei und präsentieren die gesamte Bandbreite der Lyrik.  

-red-, Juni 2020

Mehr zur Fête de la Musique: fetedelamusique.de

Mehr zum Poesie-Festival: poesiefestival.org