HELMHOLTZPLATZ

Nutzungsvertrag für Platzhaus

Das Platzhaus auf dem Helmholtzplatz ist gesichert. Förderverein und Bezirksamt Pankow unterzeichneten einen Nutzungsvertrag für das Gebäude, für die Terrasse und die Grünfläche drumherum. Das Finale für eine vierjährige rechtliche Baustelle um den Nachbarschaftstreff.

 

Ein kleines Ereignis mit großer Bedeutung, zumindest für die BetreiberInnen, NutzerInnen und AnwohnerInnen des Helmholtzplatzes – ein besiegelter Nutzungsvertrag. Der Förderverein Helmholtzplatz jubelte nach der Unterzeichnung Ende Oktober: „Der Vertrag ist unterschrieben! Das Nachbarschaftshaus bleibt“. Und Bezirksstadtrat Vollrad Kuhn ergänzte: „Der Förderverein ist bereits seit vielen Jahren ein wichtiger Akteur auf dem Platz, der sich intensiv für ein nachbarschaftliches und solidarisches Miteinander einsetzt. Wir begrüßen daher seine Aktivitäten und freuen uns, diese mit dem Abschluss des Nutzungsvertrags unterstützen zu können.“ 

Platzhaus Helmholtzplatz Berlin Prenzlauer Berg
Ein Ort der Nachbarschaft und jetzt mit festem Vertrag: Das Platzhaus am Helmholtzplatz. Foto: FV Helmholtzplatz

Was ist geschehen? Nach mehr als vierjähriger Unsicherheit herrscht nun wieder Klarheit. Die Unterschriften von Förderverein und Bezirksamt sichern den MacherInnen vom Platzhaus eine langfristige Nutzung des Gebäudes und der umliegenden Freifläche. Der Verein, dem Aktive aus Kultur- und Bildungseinrichtungen, aus Initiativen für Kinder, Jugendliche und alte Menschen angehören, kann weiterhin das Gebäude nutzen und als Mittler der unterschiedlichen Interessen am Haus und auf dem Platz fungieren. So ist sein Selbstverständnis, mit dem er das Haus auf der Grünfläche des Platzes seit 2002 führt. 

Dieses Selbstverständnis wurde in den Jahren 2013/2014 erschüttert. Damals kündigte das Bezirksamt den Vertrag, weil es den Vereinsmitgliedern nicht zutraute, für ein gutes Klima und kulturelle Angebote auf dem Platz zu sorgen. Ein neues Konzept wurde in Auftrag gegeben, Gespräche und Workshops mit Betreibern, Anwohnern und Interessierten durchgeführt – ein oftmals zähes Ringen darum, den Helmholtzplatz für alle attraktiv zu machen – und nicht Kriminellen zu überlassen. Die hatten nämlich stillschweigend durchaus auch Ansprüche an den Platz gestellt. Doch die vielen Werkstattgespräche und guten Ideen zur Nutzung des Hauses verliefen irgendwann im Sande, weil der damalige zuständige Stadtrat Jens-Holger-Kirchner in den Berliner Senat wechselte.

Der Förderverein machte einfach weiter – mit neuen Vorständen, neuen Beteiligten, neuen Angeboten und Ideen. Tauschbörsen, Musik-Lounges, Vorlese-Runden, Keramikkurse gehören seitdem zu den regelmäßigen Veranstaltungen im und um das Haus wie einmalige Events wie Feste und Ausstellungen. Die AnwohnerInnen nahmen ihr Platzhaus mehr zur Kenntnis und wieder mehr Besitz von den Räumlichkeiten. Diese können für Privatfeiern ebenso genutzt werden wie für soziale oder kulturelle Termine. Das Platzhaus ist und will ein Nachbarschaftshaus sein – eines, in dem sich die unterschiedlichsten Menschen treffen, begegnen, miteinander ins Gespräch kommen. 

Dieses, ein Nachbarschaftstreff zu sein, wird nun mit dem Nutzungsvertrag auch auf rechtliche Füße gestellt. „Damit kommen langwierige und teilweise schwierige Verhandlungen zwischen dem Bezirksamt Pankow und dem Förderverein Helmholtzplatz zu einem für beide Seiten akzeptablen Abschluss.“, konstatiert der Förderverein nach dem offiziellen Akt – und feierte kurz darauf ein Danke-Fest.

-red-, Nov. 2018