Unbekannte Ecken in Prenzlauer Berg (1)

Kleingartenanlage am Stedinger Weg

Zeitschrift Prenzlauer Berg Magazin Volkspark
Blick vom Volkspark Prenzlauer Berg

In dieser kleinen Serie möchte ich mich fortan um nicht ganz so bekannte Ecken oder Ereignisse kümmern.

Der Prenzlauer Berg hat auf einer Fläche von 11 km² 192 Straßen mit einer Länge von ca. 92 km bei aktuell 152.000 Einwohnern. Der größte Teil der Fläche ist dicht bebaut. Das Blumenviertel eher wie eine Berliner Vorstadt.
Kommt man von der Kniprodestraße in Richtung Michelangelostraße an die Fuß­gängerampel, so geht es vor dieser Ampel in den Stedinger Weg hinein, und rechts daneben beginnt die Klein­gartenanlage „Neu Berlin“, gegründet 1901, die sich als „schmales Handtuch“ zwischen den Wohnhäusern mit ihren Gärten am Stedinger Weg und dem Gewerbegebiet an der Storkower Straße entlang schlängelt. Über allem schwebt ein Duft nach alten Apfelsorten und knorrigen Bäumen.
Nach ein paar kleinen Biegungen endet die KGA in einem Asphaltweg, der rechts erst von einem „wundervoll“ ungepflegtem Dickicht und dahinter von den ersten Baracken des Gewerbegebiets begrenzt wird. Links vom Weg stehen hinter Zäunen die Weinreben des Bezirks. Dieses Areal als „Weinschaugarten“ ist gelegentlich für die Öffentlichkeit zugänglich.
Der Fußweg endet am Syringenplatz / Sigridstraße neben einer großen Nieder­lassung von Vattenfall und einem kleinen, engen Fußweg, durch den man in das Gewerbegebiet und zum Jobcenter gelangt. Auf dem Abschnitt Sigridstraße bis Stedinger Weg wird auf einem derzeit noch verwilderten Grundstück an Baracken gebaut.
Der Stedinger Weg ist altes Kopf­stein­pflaster mit mageren Resten Asphalt. Der Fußweg ist zum größten Teil nicht befestigt. Die kleinen Mehr­familien­häuser haben nur zwei Etagen mit ausgebautem Dach. Schmiedeeiserne Gitter wechseln mit bemoosten, brüchigen Betonpfeilern. In Höhe des Steen­grafen­weges gelangt man nach links durch eine schmale Gasse wieder in der KGA. Vor Haus-Nr. 13 ist im Garten ein imposantes Baumhaus. Schräg gegenüber in Nr. 12 steht im Vorgarten als Exot ein Affenschwanzbaum / Araukarie. Es ist ein Winter harter Nadelbaum aus den südlichen Anden und Patagonien.
✒ Rolf Gänsrich (Nov 2013)