FREIWILLIGENAGENTUR PANKOW

Lust auf Engagement

Soziale Arbeit, Kulturvergnügen, Sorge um die Grünflächen vor der eigenen Haustür: Viele Belange unseres Alltags würden ohne ehrenamtliches Engagement nicht funktionieren. Die Freiwilligen-Agentur Pankow bringt EhrenamtlerInnen und Bedürftige zusammen. Das Land Berlin will das künftig stärker fördern.

Im Grunde ist es eine Win-Win-Situation: Menschen, die sich engagieren wollen; ihrem Leben mehr Sinn geben oder einfach nur unter Menschen kommen wollen, arbeiten im Ehrenamt. Institutionen, Vereine oder Einrichtungen aus allen Bereichen unseres Lebens brauchen Menschen, die ihre Arbeit unterstützen – freiwillig, ehrenamtlich. Die Freiwilligen-Agentur Pankow bringt beide zusammen. Sie unterstützt Engagierte bei der Suche nach einer geeigneten ehrenamtlichen Tätigkeit im Bezirk – und sie vermittelt Organisationen ehrenamtliches Personal. Egal ob Obdachlosenhilfe, Freiwilligenarbeit im Tierschutz, im Kinderheim, mit alten Menschen oder in der Stadtteilarbeit. Die Freiwilligen-Agentur bündelt die Bedarfe. In der Online-Datenbank oder im persönlichen Gespräch sind offene Stellen zu finden, zudem gibt es Tipps und Beratung, was bei dieser nebenberuflichen Arbeit zu beachten ist.

Der Berliner Senat unterstützt die Pankower und alle anderen Freiwilligen-Agenturen mit einem Förderprogramm, vor allem für Infrastruktur und Finanzierung der Einrichtungen. Dieses im Vorjahr etablierte Programm wird nun erweitert, damit die Agenturen auch mittel- und langfristig existenzfähig bleiben. 

Ehrenamt Berlin Prenzlauer Berg
Engagement ist gefragt: Zum Beispiel über die Freiwilligen-Agentur Pankow. Foto: al

Und was ist mit den EhrenamtlerInnen selbst, rund ein Drittel der Berliner Bevölkerung arbeitet freiwillig in sozialen Bereichen? Für deren Stärkung gibt es seit kurzem eine Engagementstrategie des Landes Berlin. Neue Rahmenbedingungen, verschlankte Prozesse sollen dafür sorgen, dass die Freiwilligen ihre Arbeit dauerhaft gern, motiviert und sicher tun können. An dieser Engagementstrategie arbeiten Beteiligte aus allen zuständigen Bereichen, und JedeR kann online beim Senat mitmachen und Vorschläge einbringen. Bis Sommer 2020 soll die Engagementstrategie erstellt sein, „das vielfältige ehrenamtliche Engagement in den verschiedensten Lebensbereichen durch gute Rahmenbedingungen stärken, eine breite Teilhabe an Engagement und Beteiligung ermöglichen und gemeinsam eine sozial lebendige und solidarische Gesellschaft zu gestalten“, wie es aus der Senatsverwaltung heißt.

Doch wie kann dieses Engagement konkret aussehen? Ein Beispiel aus Pankow. Die beiden Frauen, die die Freiwilligen-Agentur betreiben, engagieren sich darüberhinaus noch weiter ehrenamtlich. Monika Herrmann und Sylvia Url führen seit 2014 die Bibliothek der Albert-Schweitzer-Stiftung in Blankenburg. Menschen mit Hilfebedarf können hier an mehreren Nachmittagen pro Woche Bücher, CDs und DVDs ausleihen - oder zum Kaffee vorbeikommen. Die beiden Mitarbeiterinnen bieten außerdem eine mobile Bibliothek an, lesen persönlich vor und organisieren regelmäßige Vorleserunden. Sie schreiben Geschichten in einfache Sprache um und schaffen spezielle Bücher für Menschen mit Demenz an. 

„Ich lese sehr viel, wollte gern unter Menschen sein und fand das Bibliotheks-Projekt anziehend“, begründet Sylvia Url ihr Engagement. Monika Herrmann ergänzt: „Ursprünglich wollte ich Bibliothekarin werden und seit einigen Jahren lese ich wieder viel. Ich möchte jetzt, in meiner Rentenzeit, etwas Sinnvolles tun.“ Für dieses Engagement erhielten Monika Herrmann und Sylvia Url 2017 den Pankower Ehrenamtspreis.

-red-,  Nov. 2019

Mehr zur Freiwilligenagentur Pankow auf: www.ehrenamt-pankow.berlin