SV EMPOR

Challenge für den Teamgeist

Teamgeist und -sport in Zeiten von Kontaktbeschränkungen – der Sportverein Empor hat mit einer Challenge seine Mitglieder in Bewegung gehalten. Und zwar körperlich und geistig, rundum kreativ. Über eine bislang einmalige Aktion der Amateur-FußballerInnen.

Sport ist Teamarbeit, Fußball erst recht. „Gemeinsam Empor“ ist denn auch der Leitspruch des SV Empor, dessen Fußball-Abteilung 1.100 Mitglieder hat – Kinder, Jugendliche, Frauen, Männer. In rund 30 Mannschaften trainieren sie ihr Spiel üblicherweise regelmäßig auf dem Fußballfeld im Jahn-Stadion. Den gesamten Monat Januar jedoch spielten sie im ganzen Stadtteil – in Parks und Straßen und am Schreibtisch in der eigenen Wohnung. Ihr Training ging dabei weit über Fußball hinaus.

„Wir wollten für unsere Mitglieder ein abwechslungsreiches Angebot schaffen“, sagt Nils Kohlschmidt, Trainer und Pressesprecher bei Empor: „Seit einigen Monaten sind wir ja vom Platz verbannt.“ Fußball in Lockdown-Zeiten geht nur Eins zu Eins: Eine TrainerIn darf eine SportlerIn trainieren. Als fasste der SV Empor den Begriff Team ganzheitlicher auf und startete die Challenge „Gemeinsam Empor“. Die schickte ihre Mitglieder zum Laufen auf die Straße, zum Knobeln in die Wohnung und zur Kunst und Kultur an die Kameras oder an die Pinsel. Das alles vereint in einem dreiwöchigen, täglichen Mitmach-Programm. 

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Teamsport auf vielfältige Weise: Der SV Empor rief seine Mitglieder zur Challenge. Foto: SV Empor

Die Challenge „Gemeinsam Empor“ bestand aus drei Teilen. Der erste Teil: Laufen, fit bleiben. Jeden Tag hatte jedes Team eine bestimmte Strecke zurückzulegen. Aus Fußball wurde eine neue Form des Staffellaufs, denn jedes Teammitglied lief allein eine Strecke, die Kilometer aller wurden dann addiert. „Manchmal ist dann abends nochmal schnell jemand losgelaufen, um die täglichen Kilometer für sein Team zu schaffen“, berichtet Kohlschmidt. Gemeinsam legten die teilnehmenden 21 Mannschaften auf diese Weise über 12.000 Kilometer zurück. Nicht nur in Prenzlauer Berg. Per virtueller Europa-Karte konnten die FußballerInnen sehen, wo sie sich mit ihrer Laufstrecke gerade auf dem Kontinent befinden – gemeinsam liefen sie auf diese Weise durch 14 europäische Länder.

Der zweite Teil der Challenge: Kopfarbeit. Wissenstests rund um das Thema „Was macht den SV Empor besonders?“ Die Fragen umfassten die über 70jährige Geschichte des Vereins, seinem Alltag, seine Erfolge, all seine Sparten – von Basketball bis Schach. Sie reichten auch hinein in den internationalen Sport. Jeden Tag gab es eine Quizfrage im Team zu lösen. Auch dies mit sportlichem Ziel, denn die Fragen mussten noch am gleichen Tag beantwortet werden.

Der dritte Teil: Kunst. In wöchentlichen Teamaufgaben war die Kreativität der FußballerInnen gefragt. Für welche Eigenschaften steht Empor? Dazu konnten die Teams Filme drehen, Plakate gestalten, Lieder erfinden, Gedichte schreiben. Eine Fülle künstlerischen Materials entstand. Eines der neu geschaffenen  Lieder gefiel dabei so gut, dass es möglicherweise die neue Vereinshymne wird, so Kohlschmidt.

Gewinnen konnten die Teams bei der Challenge nicht nur ihren Mannschaftsgeist und ihre Rundum-Fitness. Es gab auch Preise, etwa Zuschüsse für Trainingsfahrten – sobald Teamsport in Echt auch im Amateurbereich wieder möglich ist. Kohlschmidt: „Wir hoffen ja, dass wir bald wieder gemeinsam Fußball spielen können.“

-red-, März 2021