Die Bötzow-Werkstatt

Bei „Jugend im Museum“ verbinden Kinder und Jugendliche kreative Arbeit mit dem Kennenlernen von Geschichte, Gegenwart und Kultur. Der berlinweit aktive Verein vereint auf einzigartige Weise Museales und Phantasie. In der Hufelandstraße gibt es eine Werkstatt für die Kinder von Prenzlauer Berg.

Zeitung Prenuzlauer Berg Magazin
Kinder lieben Kreatives. Bei „Jugend im Museum“ erfahren sie zudem spielerisch Geschichte. Foto: al

Kinder sind Sammler und Entdeckerinnen, sie sind Forscherinnen und Bastler. Ihr Bestreben, sich die Welt anzueignen, trifft im Museum auf intensiven Nährboden. In spannenden Kursen und Workshops, bei Ferienangeboten und Kindergeburtstagen in rund einem Dutzend Berliner Museen folgen vier- bis 18jährige mit „Jugend im Museum“ (JiM) ihren Interessen und entfalten neue Fähigkeiten. Begleitet von erfahrenen Kursleiterinnen und Kursleitern aus den Bereichen bildende Kunst, Kunst- und Kulturvermittlung, Naturwissenschaften, Geschichte oder Architektur setzen sie sich mit den Schätzen der Museen auseinander und werden selbst aktiv. Die Verbindung von Entdeckungsreisen durch Ausstellungen mit praktischem Experimentieren in Werkstätten ist charakteristisch für die Arbeit des Vereins.
JiM vermittelt mit seinen unterschiedlichen Angeboten Erlebnisse fürs Leben: Alte Meister schulen Sichtweisen, Gegenwartskunst formt Perspektiven. Die Beschäftigung mit anderen Kulturen fördert Toleranz, technische Entwicklungen regen das Verständnis für neue Lösungen an und Auseinandersetzungen mit der Natur prägen das Verhältnis zur Umwelt. Über Kunst, Kultur, Natur und Technik werden Brücken zum Weltwissen und zur Weltkultur geschlagen. Ausstellungsbesuche werden zur inspirierenden Erfahrung.
JiM öffnet Kindern und Jugendlichen mit kreativem Freizeitvergnügen den Weg zu kultureller Bildung und fördert globales Lernen.  Seit über 40 Jahren existiert der Verein, in Prenzlauer Berg hat er in der Werktstatt Hufelandstraße seit mehreren Jahren eine Heimstatt für Kinder aus dem Quartier.
In Kursen, die teilweise ein Wochenende lang, teilweise mehrere Monate dauern, erobern sich die Kinder die Welten von Kunst und Kultur. Ein regelmäßiges Angebot ist z.B. „Purpurschnecke trifft Eigelb“ für Kindergeburtstage und andere Feiern. In diesem Kurs stellen Kinder Farben aus Naturmaterialien her. Mit welchen Tricks und Zutaten haben die alten Meister gearbeitet? Bei der Betrachtung eines historischen Gemäldes erfahren die Kinder, wie Künstler einst aus Schneckensaft, echtem Gold, Edelsteinpulver und Eigelb leuchtende Farben hergestellt haben. Anschließend sammelt die Geburtstagsgesellschaft im nahegelegenen Park selbst verschiedene Materialien und verarbeitet sie in der Werkstatt zu Farben. Natürlich werden sie sofort ausprobiert: Kann man mit Ihnen gut malen? Leuchten sie genau so schön, wie die der alten Meister?
Ganz aktuell startet der Kurs „Meine Spielgefährten“, für den sich Kinder von acht bis zehn Jahren anmelden können. Im Kurs ab 1. Oktober erlernen die Kinder Grundlagen der Holzbearbeitung wie Sägen, Feilen, Schleifen und Schnitzen. Spielerisch werden die Techniken bei der Fertigung von Handschmeichlern, Puzzles, Klötzchen, Figuren, Collagen oder Reliefs eingesetzt. Dabei erfahren die TeilnehmerInnen, wie vielfältig die Gestaltungsmöglichkeiten mit Holz sind. Die selbst gebauten Objekte können anschließend noch bemalt oder grafisch weiter bearbeitet werden. Anregungen gibt es durch die Spielzeugsammlung im Märkischen Museum. Womit wurde damals gespielt, womit spielen Kinder heute?
-al- September 2015
Mehr Infos auf: www.jugend-im-museum.de