SCHÖNHAUSER ALLEE

Mehr Platz zum Flanieren und Radfahren

An einer der wesentlichsten Straßen Prenzlauer Bergs erhalten Fußgänger:innen und Radfahrende künftig mehr Raum. 720 Meter der Schönhauser Allee bekommen einen neuen geschützten Radweg. Aus der Radspur wird ein Fußweg.

 

Mit ihren vielen Geschäften, Restaurants und Cafés ist die Schönhauser Allee beides: Flanier- und Einkaufsmeile und wichtige Verkehrsachse. Zeitweise bewegen sich allein mehr als 10.000 Radfahrende pro Tag auf der Schönhauser. Das ergab eine Zählung der landeseigenen infraVelo Berlin im Herbst vergangenen Jahres. Nun haben die Planungen für einen 720 Meter langen geschützten Radweg auf beiden Seiten der Straße begonnen. Damit sollen die Eigenschaften der Allee als Flaniermeile und Verkehrsachse gestärkt werden, so teilt das Pankower Bezirksamt mit. Die Schönhauser wird ein Stück gleichberechtigter für alle.

Der neue Radfahrstreifen entsteht auf dem jeweils rechten Fahrstreifen, wo bislang überwiegend private Autos parken. Für die Tausenden Radfahrende entsteht damit mehr Raum und Sicherheit. Sie können sich mit ausreichend Abstand überholen, fahren ohne Hindernisse auf dem Radweg und geraten nicht mit Fußgänger:innen in Konflikt. Für diese gibt es künftig mehr Platz zum Schlendern und Sitzen, denn der Gehweg vergrößert sich um den Bereich des alten Radwegs. Zusätzliche Fahrradbügel sollen sichere Abstellmöglichkeiten bieten, neue Sitzbänke künftig zum Entspannen einladen. Auch die Außengastronomie erhält mehr Platz zum Bewirten an Tischen an Stühlen. 

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Erhält im kommenden Jahr mehr Raum für Menschen zu Fuß und per Fahrrad: Die Schönhauser nördlich der Danziger/Eberswalder Straße. Foto: al

Für den fließenden Autoverkehr verbleiben dann künftig zwei Fahrstreifen. Einer davon soll auch von der Tram genutzt werden. Unbehelligt von den Umbaumaßnahmen thront die U 2 auf ihrem oberirdischen Gleis über der Schönhauser. Der neue Radfahrstreifen wird durch sogenannte Protektionselemente, gut sichtbare Pfosten, vom Autoverkehr getrennt. Das macht auch regelwidriges Parken auf der Radspur unmöglich. Für den Lieferverkehr werden eigene Ladezonen eingerichtet. 

Die Umgestaltung betrifft zunächst den Abschnitt zwischen den Kreuzungen Eberswalder/Danziger Straße und GleimStraße/Stargarder Straße und setzt den Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung Pankow und die Vorgaben des Berliner Mobilitätsgesetzes um. Die Baumaßnahmen sollen Mitte nächsten Jahres beginnen und im Herbst 2022 abgeschlossen sein. Der Umbau weiterer Abschnitte der Schönhauser Allee zu einer Straße für alle ist vorgesehen. Das Land Berlin, vertreten durch das Bezirksamt Pankow, hat dafür die Projektsteuerung an die infraVelo übertragen. Die Senatsverwaltung stellt dafür die Finanzierung sicher. Die Neugestaltung des Seitenraums erfolgt durch das Bezirksamt Pankow. 

Vollrad Kuhn, stellvertretender Bezirksbürgermeister von Pankow und Stadtrat für Stadtentwicklung und Bürgerdienste: „Lebendige Kieze brauchen Straßen, auf denen wir uns gern aufhalten, und sichere Wege per Fahrrad und zu Fuß. Die Umgestaltung der Schönhauser Allee ist eines der seit Jahren vom Bezirk geforderten Kernprojekte der Mobilitätswende.“

-red-, Nov. 2021