WELTACKER

Weltnahrung auf kleiner Fläche

Alles, was einen Mensch ernährt, wächst auf 2.000 Quadratmetern. Das Projekt „Weltacker“ zeigt, dass die Bevölkerung der Erde gut, gesund und umweltgerecht versorgt werden kann. Ab diesem Monat ist das globale Lebens-Feld im Botanischen Volkspark Pankow zu erleben. Am 6. Mai ist feierlicher Start in die Saison.

 

Gemüse, Ölfrüchte und Fasern, Reis und Weizen, Soja und Zucker – dazu noch Tabak und Grünfutter. All diese und noch mehr Lebensgrundlagen werden ab dem 6. Mai auf einem 2.0000 Quadratmeter großen Stück Land wachsen. Zum Anfassen und Beschnuppern, zum Durchlaufen und Beschauen. 2.000 Quadratmeter Acker mit Nahrung – das ist die Fläche, die jedem Menschen auf der Welt zur Verfügung steht. In ausführlichen Zahlen: 1,4 Milliarden Hektar für derzeit sieben Milliarden Menschen auf allen Kontinenten. „2.000 Quadratmeter sind mehr als genug, um einen Menschen gut und gesund zu ernähren und auch noch mit Tee, Kaffee, Kakao, Baumwolle und ähnlichem zu versorgen“, sagt die Zukunftsstiftung Landwirtschaft, die dieses Projekt ins Leben gerufen hat. Sie sitzt in Berlin-Mitte und informiert nicht nur per Anbau und Erlebnisacker über unsere Nahrung. Auch via interaktiver Homepage und zahlreichen Veranstaltungen lässt sich über unsere Lebensmittel Wissenswertes erfahren. Zum Beispiel: 2.000 Quadratmeter Acker reichen für einen Menschen. Theoretisch, wären da nicht Lebensmittel-Verschwendung und Monokulturen, industrielle Tierzucht und Energie-Erzeugung. 

Kiezzeitung Berlin Prenzlauer Berg
Getreide, Gemüse, Reis und Grünfutter – alles, was ein Mensch zur Ernährung braucht, wächst auf dem Weltacker im Botanischen Volkspark Pankow. Grafik: Zukunftsstiftung Landwirtschaft

Der Pankower Weltacker lässt erleben, dass 2.000 Quadratmeter ausreichend sein können. Hier wachsen die wichtigsten Ackerkulturen der Welt, und zwar in dem Größenverhältnis, in dem sie auf den 1,4 Milliarden Hektar Ackerflächen dieser Welt wachsen. Diese Fläche ernährt nicht nur Menschen. Das Weltacker-Modell ernährt zudem ein paar Billiarden Kleinstlebewesen, ohne die der Ackerboden gar nicht fruchtbar wäre, sowie allerlei Würmer, Insekten, Vögel und Mäuse. Info-Tafeln, Pavillons und zahlreiche Veranstaltungen lassen das Welternährungsprogramm im Kleinen erlebbar machen. 

Vor seiner Ansiedelung im Botanischen Garten Pankow lag der Weltacker im vergangenen Jahr auf dem IGA-Gelände in Marzahn. Dort fand er riesiges Interesse bei über 100.000 Besucherinnen und Besuchern aller Altersgruppen und bei Kindern aus über 50 Schulklassen. Nach der IGA-Schließung suchten die Initiatoren einen neuen Ort – und fanden ihn in Pankow. Hier kann er nun zu einem dauerhaften Erlebnis für Kinder, Jugendliche und Erwachsene werden.

Im Botanischen Volkspark Pankow passt er gut ins Konzept. Neben der botanischen Vielfalt aus aller Welt gibt es auf dem Gelände bereits von Bürgern betreute Bauerngärten. – Insgesamt gibt es derzeit weltweit zehn Weltacker. Sie liegen in China, in der Schweiz, Kenia und der Türkei. Auch Schottland und Frankreich lassen gesunde Welternährung auf 2.000 Quadratmetern Fläche wachsen. Der zweite Acker in Deutschland liegt in Mecklenburg-Vorpommern. Seit knapp einem Jahr bauen dort Bio-Bauern Weltnahrung von A wie Ackerbohne bis Z wie Zucchini an und lassen Neugierige diese Kulturen erleben.

Das Pankower Eröffnungsfest am Sonntag, dem 6. Mai, ab 12 Uhr ist zugleich die Saisoneröffnung. Mit Kunst und Genuss, Musik und Spiel startet der Weltacker in sein Berliner Wachstum. Wer will, kann nicht nur die Welternährung bestaunen, sondern kräftig mit pflanzen.

-al-, Mai 2018

Mehr Informationen zum Weltacker auf: www.2000m2.eu