Wieder mitmachen, doch begrenzt

Was machen die Kindereinrichtungen in Prenzlauer Berg? Mit Kunst-Angeboten, Corona-Hygiene-Bestimmungen und Zugangsbeschränkungen gehen sie nun auch in die Herbstferien. Eine exemplarische Stip-Visite bei MACHmit! und Klax.

Das quirlige MACHmit! Museum für Kinder hat seit September wieder geöffnet – nach einem halben Jahr des reinen Online- und Outdoor-Mitmachens ist nun wieder Live-Besuch möglich. „Kommt vom Holzweg auf den Holzsteg!“ lädt das Haus in der Senefelder Straße seine kleinen und großen BesucherInnen in die aktuelle Ausstellung. Wer kommen will, sollte sich allerdings Online-Tickets sichern. Dann kann das Haus für zwei Stunden genutzt werden. Mehr ist in Pandemie-Zeiten noch nicht drin. Zwei Stunden also um alle Sinne auf Holz einzustellen, z.B. den Duft der Zirbe zu schnuppern, sich einen Eichhörnchengruß zu pflücken oder einen Schneesturm in Gang zu setzen. Auch auf dem Kletterregal kann getobt werden und dann geht es weiter zu den Werktischen. Dort gibt es im Oktober zahlreiche Basteleien. Und in der ersten Ferienwoche drehen junge FilmemacherInnen einen Film. 

LITFASS-SÄULE DER IDEEN

Noch im Oktober läuft zudem die Kiezausstellung an der Litfaßsäule direkt vor dem Museum. Diese wechselnde Ausstellung an der Kiez-Säule ist ein Ort, der Geschichten, Ideen und Eindrücke versammelt und abbildet – immer wieder neu, immer wieder anders. Hosentaschen-Geschichten sind hier ebenso zu finden wie Glückssträhnen und vieles andere. Zum Mitmachen zu Hause laden zudem die Bastelsets zum Mitnehmen ein, die jede Woche vor der Museumstür auf Neugierige warten. Löffelläufer, Klötzchentier, Schneeraum, Fidget-Spinner – vielerlei Holz- und Waldphantasien können hier damit selbst gebaut werden.

Weil das Museum wegen beschränkter BesucherInnenzahl auch weiterhin geringere Einnahmen hat, bittet es alle SympathisantInnen um Spenden und Unterstützung.

30 JAHRE KINDERKUNST

Die Klax-Kinderkunst-Galerie in der Schönhauser Allee hat Ende August mit einer fulminanten Vernissage ihre neue Ausstellung eröffnet. „Da kiekste“ zeigt Kinderkunst aus 30 Jahren kreativ-pädagogischer Geschichte. Noch bis zum 20. Oktober sind viele der wundersamen Bilder zu sehen, die in den Klax-Einrichtungen in diesen Jahrzehnten entstanden sind: Porträts, Bilder aus Träumen und vom Meer, Frösche, Puppen, Zauberwesen. 

Zu sehen ist in diesen Bildern auch die ganz besondere Klax-Philosophie: Kreativität und Kommunikation durch Kunst ist ein wichtiger Pfeiler der Pädagogik. In den Klax-Kitas und Schulen werden Kinder, Jugendliche und Erwachsene dazu ermuntert, kreativ zu denken und zu arbeiten. Diese Kinderkunst aus drei Jahrzehnten – und von unzähligen Kinder-Generationen – ist in dieser Ausstellung nun wiederum inspirierend für die BesucherInnen. Wer will, kann eines der Bilder auch leihen oder ganz kaufen. Und auch gleich selbst malen: Während des Ausstellungszeitraums steht eine große Staffelei bereit, auf der BesucherInnen gemeinsam kreativ arbeiten können.

Drei Ausstellungsräume hat die Galerie, die 1993 eröffnete. Bis zu sechs Ausstellungen aus den Klax-Einrichtungen sind dort jährlich zu sehen – nach thematischen Schwerpunkten. Auch Kinder aus anderen Berliner Kitas oder Schulen können sich dort mit ihren künstlerischen Arbeiten präsentieren.

-red-, Okt. 2020

Mehr Informationen: www.machmitmuseum.de; klax.de/de/kinderkunstgalerie