BERLIN GIBT GAS

Neues Wissen für die Hauptstadt

Die Stadt Berlin ist ein Forschungsstandort schlechthin, mit exzellenten Universitäten, Hochschulen, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Jetzt will die Metropole selbst von diesem KnowHow profitieren. Für Berliner Themen gibt es Forschungsgelder.

 

Das Förderprogramm heißt „Wissen für Berlin“ und will neueste Erkenntnisse ganz konkret für Belange der Hauptstadt bündeln. Mit dem Programm sollen Forschungsprojekte für den aktuellen Bedarf der Stadt finanziert werden. Sozialer Zusammenhalt, Mobilität, Integration, Digitalisierung, Sicherheit, Ökologie und Wohnraum – all die brennenden Themen, die Berlin ein Profil und eine Richtung geben können, können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nun verstärkt mit anpacken.

Wissen für Berlin
Geballtes Wissen für Berlin: Forschung zu den Themen der Stadt lohnt sich künftig. Foto: pixabay

„Wissen für Berlin“ ist nicht neu, doch ist das Programm nun stärker fokussiert – zum Beispiel auf die Zusammenarbeit von Menschen unterschiedlicher Fachrichtungen aus Geistes- und Naturwissenschaften, von Mathematikern, Sozialwissenschaftlern, Kulturwissenschaftlern und Juristen beispielsweise. Interdisziplinarität heißt das Zauberwort, mit dem sich Berlin neu aufstellen will. Das bezieht auch ausdrücklich Forschungseinrichtungen außerhalb der Universitäten mit ein – aus der Wirtschaft und der privaten Bildung beispielsweise. „Mit Hilfe der Förderungen sollen Berliner Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen verschiedener Fachrichtungen noch besser in die Entwicklung von Konzepten und Lösungsansätzen für stadtbezogene Probleme einbezogen werden.“, heißt es dazu aus der Berliner Senatsverwaltung.

Das Förderungsprogramm ist in zwei Förderlinien unterteilt. Die Förderlinie „Wissen schafft Stadt“ wird jährlich zu einem festen Termin und mit einem vom Land bestimmten Schwerpunktthema ausgeschrieben. Die jährliche Fördersumme soll zwischen 100.000 Euro und 400.000 Euro liegen, wobei die Förderung auf ein bis zwei Jahre ausgelegt ist und um ein weiteres verlängert werden kann. Die Förderlinie „Wissenstransfer“ mit einem Fördervolumen von 100.000 Euro ist auf ein Jahr ausgelegt und soll innovative interdisziplinäre Maßnahmen, wie Foren oder digitale Formate, zum Wissenstransfer in die Gesellschaft unterstützen.

Besonders Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sollen im Rahmen des Förderprogramms die Möglichkeit zur wissenschaftlichen Qualifizierung erhalten. Antragsberechtigt sind die staatlichen Berliner Hochschulen sowie in Berlin ansässige und gemeinschaftsfinanzierte oder vom Land geförderte außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Dabei sind immer mindestens zwei Partner beteiligt, davon einer aus einer förderfähigen außeruniversitären Forschungseinrichtung. 

Über die Anträge wird ein Gutachtergremium, bestehend aus fünf Mitgliedern, von denen mindestens zwei Nachwuchswissenschaftlerinnen oder Nachwuchswissenschaftler sein sollen, entscheiden. Bei der Bewertung berücksichtigen sie Kriterien wie die wissenschaftliche Relevanz, gesellschaftliche Bedeutung, methodisch-wissenschaftliche Qualität oder Kohärenz der Vorhaben. Das Förderprogramm ist zunächst auf sechs Jahre angelegt. Nach drei Jahren erfolgt eine externe Evaluierung, um die bis dahin erreichten Programmziele zu prüfen. Los geht es ab dem Jahr 2020.

-red-, Dez. 2018