Die Grenzen zwischen Neubauten und Grün

Der Andrang war zu erwarten: Über die Frist hinaus hatte das Bezirksamt die Pläne für den Thälmannpark ausgelegt, um ja nicht wieder in den Verdacht zu kommen, die Bürger vom Sanierungsvorhaben zwischen Danziger Straße und S-Bahn-Gleisen auszuschließen. Unzählige Bewohner und Interessierte nutzten die Möglichkeit, sich die Vorschläge von „Stattbau“ für den neuen Thälmannpark und angrenzendes Anton-Saefkow-Areal anzuschauen, ihre Meinung zu äußern, auch ihre Ideen einzubringen, wie es mit den Plattenbauten und Co weitergehen soll.
Noch arbeiten die zuständigen Stadtplaner an der Auswertung all der Bürger-Einwürfe, hieß es auf Anfrage der „Prenzlberger Ansichten“. Doch einige Tendenzen zeichnen sich schon ab, und die überraschen nicht. Zur Erinnerung: „Stattbau“ hatte für das Areal den Erhalt und die Sanierung der Grünflächen samt neuer Radwege und eines Bildungscampus vorgeschlagen, zugleich auch Standorte für 2.200 neue Wohnungen, u.a. an Lilli-Henoch- und Saefkow-Straße. Diese Bauten lehnt die Mehrzahl der Anwohner ab, möchte zudem bei Neubauten grundsätzlich Wohnungsbaugesellschaften beteiligt sehen – aus Gründen bezahlbarer Mieten.
Die Anwohner-Initiative Thälmannpark, die vor wenigen Tagen ihr einjähriges Bestehen feierte, geht in ihrer Kritik noch weiter. Sie bemängelt, die Planung für den Thälmannpark beziehe die umliegenden Wohngebiete  nicht mit ein, vor allem deren Bedarf an den grünen Freiflächen des Parks. Denn den gesamten Raum zwischen Planetarium und Saefkow-Park als Grünzug zu gestalten, gehört zu den Alternativ-Forderungen der Initiative. Diese Idee will sie auch in den Endbericht eingearbeitet wissen, der für Ende Februar erwartet wird und aufzeigen soll, wie es mit Bewohnern und Thälmannpark weitergeht.

-al- (Feb 2014)