PANKOW

Tourismusbranche gut aufgestellt

Der Bezirk Pankow als Marke – ein Verein arbeitet seit über 20 Jahren an der Stärkung des Standorts für Touristen. Sein neuer Name trägt dem Rechnung: Aus „Berlin PRO Prenzlauer Berg“ wurde „Tourismusverein Berlin-Pankow“. Die hehren Ziele bleiben.

 

Offen war der 1994 in Prenzlauer Berg gegründete Verein bereits von Beginn an für Mitglieder aus Pankow und Weißensee. Der neue Name lädt nun auch offiziell weitere professionelle Macher aus dem Gastgewerbe, der Hotellerie, Kunst und Kultur zur Mitgliedschaft. Die Ziele des Vereins: Den Bezirk als Tourismusstandort weiter etablieren – und die Interessen der örtlichen Tourismusbranche vertreten.

In Sachen professioneller Tourismus ist Pankow gut aufgestellt – das ist auch Verdienst des Vereins, der unter anderem die Touristinformation „tic in Prenzlauer Berg“ in der Kulturbrauerei betreibt. Die mit der i-Marke des Deutschen Tourismusverbandes zertifizierte Einrichtung berät monatlich rund 2.300 Menschen zu Übernachtungsmöglichkeiten, kulturellen Angeboten und all den anderen Spezialitäten des Bezirks. 60 Prozent der Gäste sind deutschsprachig, 40 Prozent international. Neben persönlicher Beratung und Information betreibt das „tic“ auch eine digitale Plattform. 

Zeitung Prenzlauer Berg Magazin
Rund 2.300 Besucher informieren sich monatlich im Tourist Center „tic“ über das touristische Pankow. Foto: Cheikh Vamoussa Baikoro/tic

Dass ein Wegeleitsystem in- und ausländische Besucher informativ und unterhaltsam durch den gesamten Bezirk Pankow führt, ist ebenfalls maßgeblich dem Tourismusverein zu verdanken. Seit 2006 weisen die 28 Stelen an markanten Orten auf Einzigartigkeiten des jeweiligen Standorts hin. Vom Kollwitzplatz bis zum jüdischen Friedhof in Weißensee, vom Mauerpark bis zum Komponistenviertel am Antonplatz präsentieren sie Historisches und Besonderes dieser Orte in Wort und Bild.

Aktionstage mit Partnern aus Kultur und Gastronomie, die Pankow auch für auswärtige Besucher highlighten, gehören ebenso zur Arbeit des Vereins wie die Präsenz auf Messen und nationalen und internationalen Veranstaltungen.

Und wer kommt hierher? Gibt es den typischen Pankow-Touristen? Die Statistik des „tic“ spricht eine deutliche Sprache – enthalten sind in ihr indes keine Tagestouristen und auch all jene nicht, die als Sofatouristen oder in illegalen Ferienwohnungen übernachten. Offiziell sind die Pankow-Besucher Menschen über 35 Jahre und – wie es im Branchenjargon heißt, „kulturinteressierte Städtereisende“. Sie sind zum wiederholten Mal in Berlin, haben die typischen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt abgehakt und widmen sich nun Pankow. Was sind ihre Themen?  Kultur, Architektur, jüdisches Leben, deutsche Geschichte, Natur, Shopping und Familienfreundlichkeit – all das, was die Marke Pankow ausmacht.

Dabei bildet Prenzlauer Berg das Zentrum der Besucher. Hier finden sie eine kleinteilige touristische Infrastruktur – mit kleinen und mittleren Hotels, mit zahlreichen Restaurants, Cafés und Lokalen, mit Kunst und Kultur von Entertainment bis Avantgarde. Pankow und Weißensee sind touristisch weniger erschlossen – auch das will der Tourismusverein ändern.

Über 500.000 Gäste verweilen jährlich im Gesamtbezirk Pankow, die Zahl der Übernachtungen liegt bei rund 1,3 Millionen. Damit liegt Pankow auf Platz fünf im Tourismus-Ranking der Berliner Bezirke. Durchschnittlich bleiben die kulturinteressierten Städtereisenden 2,6 Tage im bevölkerungsreichsten Bezirk Berlins. Das ist leicht über dem berlinweiten Durchschnitt von 2,4 Tagen. Für ihre Übernachtung stehen 51 Hotels und Pensionen mit insgesamt  5.722 Betten zur Verfügung. Mit etwa 62 Prozent Auslastung liegen die Einrichtungen ebenfalls über dem Berliner Durchschnitt von knapp 60 Prozent.

-al-, Dezember 2017