VERKEHR

Fahrradrouten durch Prenzlauer Berg

Per Fahrrad sicher durch den Stadtteil: Das Anliegen des Bezirks, Prenzlauer Berg zum Fahrrad-Kiez auszubauen, stößt beim Berliner Senat auf Zustimmung. Noch zu klären ist, wann und wie die Verbindungsstraßen von Nord nach Süd und Ost nach West den RadfahrerInnen gehören können.

Zeitung Prenzlauer Berg Magazin
Wachstumsbranche: Der Anteil des Radverkehrs in Prenzlauer Berg beträgt mehr als 20 Prozent. Neue Fahrradstraßen sollen Sicherheit bringen. Foto: al

Die Idee gibt es seit knapp drei Jahren. Fahrradstraßen sollen den Verkehr in Prenzlauer Berg von Nord nach Süd und Ost nach West sicherer und umweltfreundlicher machen. Exakt geht es um die Routen entlang der Dunckerstraße, Stargarder Straße, Senefelderstraße und Kollwitzstraße zum Kollwitzplatz und Senefelderplatz für den Nord-Süd-Verkehr. Die Ost-West-Route soll über die Gleimstraße und die Stargarder Straße zur Prenzlauer Allee führen. Freie Fahrt für Radfahrer, auch nebeneinander, ein nur begrenzt zugelassener Autoverkehr und Begrenzung auf Tempo 30 – das sind die Marginalien der Fahrradstraßen. Bei einem Verkehrsanteil von mehr als 20 Prozent liegt die Notwendigkeit eines stärkeren Radwegenetzes auf der Hand.

In der Bezirksverordnetenversammlung wurde die Idee lange diskutiert und konkretisiert, dann schließlich der Antrag an die Berliner Senatsverwaltung gestellt. Eine erste Stellungnahme liegt nun vor, und die stimmt optimistisch.

„Rückenwind für Fahrradstraßen“ jubelt die Fraktion der Pankower Grünen, die die Idee einst in die Debatte gebracht hat. Mit Jens-Holger Kirchner, dem einstigen Bezirksstadtrat und neuen Staatssekretär beim Berliner Verkehrssenat, gibt es künftig zudem einen prominenten Fürsprecher für die mobile Idee. In der Stellungnahme des Senats zur Nord-Süd-Route heißt es: „Weitergehende Ausbaumaßnahmen sind nach derzeitigem Stand nicht erforderlich; die Anordnung als Fahrradstraße würde allerdings die Funktion der Straßen unterstreichen und wäre daher grundsätzlich zu begrüßen.“ Mit diesem Plädoyer im Rücken kann nun die Entscheidung an die zuständige Straßenverkehrsbehörde weitergegeben werden. Diese hat das Pro und Contra aufgrund der vorhandenen Verkehrsstärken abzuwägen. Stimmt die Behörde zu, könnten die Straßen Fahrradstraßen werden. Die Kosten für eine entsprechende Beschilderung mit dem blau-weißen Rad-Symbol und die Markierung der Fahrbahn könnte der Senat übernehmen.

 

Einen etwas längeren Weg hat die Ost-West-Route über Gleim- und Stargarder Straße vor sich. Der Abschnitt der Stargarder Straße zwischen Schönhauser Allee und Senefelder Straße erhält ein grundsätzliches Votum der Senatsverwaltung und liegt nun ebenfalls in der Entscheidungsfindung der Straßenverkehrsbehörde. Die Gleimstraße hingegen, die als „Bestandteil des übergeordneten Straßennetzes“ gilt, braucht nun eine zusätzliche Prüfung. Denn per gesetzlicher Regelung kann innerhalb dieses Straßennetzes keine Fahrradstraße ausgewiesen werden – dafür wird die Gleimstraße derzeit zu stark vom motorisierten Verkehr in Anspruch genommen. Das Bezirksamt wird nun für die Gleimstraße die Entlassung aus dem übergeordneten Straßennetz beantragen.

-al- Jan. 2017