ZOAR-GEMEINDE

Gottesdienst und Essen zur Fairen Woche

Die Faire Woche ist die größte Aktionswoche zum Fairen Handel in Deutschland. Auch die ZOAR-Gemeinde in der Cantianstraße beteiligt sich mit Fairem Mittagessen und Informationen. Damit reiht sie sich ein in Aktionsgruppen, Unternehmen und Weltläden, die die Initiative vorstellen.

Im Rahmen der Fairen Woche, die deutschlandweit vom 15. bis 29. September begangen wird, feiert die freikirchliche ZOAR-Gemeinde einen Gottesdienst. Am Sonntag, dem 17. September, steht die Kirche ab 10 Uhr ganz im Zeichen des Fairen Handels.

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Faire Produkte stellt die ZOAR-Gemeinde zur Fairen Woche vor.

Der Generalsekretär der Europäischen-Baptistischen-Mission-INTERNATIONAL, Pastor Christoph Haus, hält die Predigt.  Neben der Predigt will er ein konkretes Projekt vorstellen, das den fairen Handel fördert. Es ist ein Mikrokreditprojekt in Indien. Landwirte haben mit Hilfe kleiner Kredite eigene Unternehmen aufgebaut und verkaufen ihre Produkte zu angemessenen Preisen. Das ermöglicht ihnen und ihren Familien ein stabiles Leben.

 

Konkrete Projekte

Christoph Haus wird in einem Missionsbericht den Blick dafür schärfen, was Weltmission mit fairem Handel zu tun hat. Im Anschluss gibt es für alle ZOAR-Gottesdienstbesucher ein Faires Mittagessen, bestehend aus Zutaten aus Fairem Handel. In persönlichen Gesprächen können die Teilnehmer das Thema der Fairen Woche dabei vertiefen. Deutschlandweit wird die Aktion alljährlich vom Forum Fairer Handel in Kooperation mit dem  Weltladen-Dachverband und TransFair durchgeführt. 

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Beim Fairen Mittagessen lässt sich auch Kaffee probieren. Fotos (2): ZOAR

In diesem Jahr steht sie unter dem Motto „Fairer Handel schafft Perspektiven!“ Rund 2.500 Veranstaltungen laden vom 15. bis 29. September dazu ein, den Fairen Handel kennen zu lernen.

Zum Hintergrund der Aktionswoche: Kaffee oder Tee zum Frühstück, die Banane in der Mittagspause und der Orangensaft samt Schokoriegel am Nachmittag haben einen langen Weg hinter sich – viele Produkte des täglichen Bedarfs kommen aus Ländern des globalen Südens. Hunger, fehlende Gesundheitsversorgung und Bildungsangebote sowie menschenunwürdige Arbeitsbedingungen sind immer noch immense Probleme sehr vieler Menschen – auch und gerade für solche, die für unseren überwiegend nicht nachhaltigen Konsum arbeiten. Millionen Menschen haben kaum Möglichkeiten, ihre Situation aus eigener Kraft zu verbessern. Viele von ihnen sehen für sich und ihre Kinder in ihrer Heimat keine Perspektive. 

Der Faire Handel will das ändern – durch die Verbindung von sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekten schafft er Perspektiven für Produzentinnen und Produzenten weltweit. Ein Beispiel ist neben dem Mikrokreditprojekt aus Indien auch das von Kaffee-Kooperativen, etwa in Uganda. „Durch den Fairen Handel können wir unseren Farmern einen guten Preis zahlen“, sagt zum Beispiel Stanley Maniragaba von der Kaffee-Kooperativen ACPCU aus Uganda. Davon würden die Kaffeebäuerinnen und -bauern enorm profitieren: „Sie können Schulgebühren für ihre Kinder zahlen und medizinische Dienste in Anspruch nehmen.“

 

Fairtrade-Town Pankow

Auch die deutschen Verbraucherinnen und Verbraucher tragen inzwischen ihren Teil zum Fairen Handel bei: 2016 gaben die Deutschen 1,3 Milliarden Euro für fair gehandelte Produkte aus – rund doppelt so viel wie 2012. Dabei hält Kaffee mit 36 Prozent am Gesamtumsatz die Spitzenposition. Dennoch: Trotz Wachstum sind nur vier von 100 Tassen Kaffee in Deutschland fair gehandelt. 

Der Bezirk Pankow besitzt seit 2016 den Titel „Fairtrade-Town“. Neben dem politischen Bekenntnis sind es ganz konkrete Schritte, die den Fairen Handel fördern. Fairtrade-Produkte in der Verwaltung beispielsweise und ein Einkaufsführer, der auf Läden und Initiativen des Fairen Handels verweist.

-al-, Sep 2017

 

Die ZOAR-Gemeinde

Rund 175 Mitglieder und 150 Freunde hat die baptistische ZOAR-Gemeinde. Sie ist eine Freikirche, die vor 101 Jahren in Prenzlauer Berg gegründet wurde. Die Gemeinde betreibt das Gemeindezentrum in der Cantianstraße 7-9 mit Kirche, Gemeinderäumen und Räumen für den sozialpsychiatrischen Dienst, der körperlich und geistig beeinträchtige Menschen betreut.