NEUER SCHULTYP

Oberschule für das Leben

„Oberstufe für alle“ heißt das neue Schulkonzept, das die Elinor-Ostrom-Schule und die Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule ab dem nächsten Schuljahr starten. Berlinweit einzigartig, können Jugendliche in Prenzlauer Berg ganz individuell zum Abitur gelangen.

 

Die gemeinsame Oberstufe soll Lernstätte, Lebensraum und Zukunftswerkstatt für Schüler sein, ungeachtet ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer Nationalität, ihrer Religion oder ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse. Sie können ihr Fachabitur machen oder den Gymnasialabschluss.

Zeitung Prenzlauer Berg Magazin
Lernen nach Projekten und künftig auch berufsorientiert. Die Wilhelm-von-Humboldt-Schule startet eine neue Oberstufe. Foto: WHS

Für Judith Bauch, die kommissarische Schulleiterin der Wilhelm-von-Humboldt-Schule, liegt die Stärke der neuen Oberstufe in zwei Punkten: Auch die Oberstufe setzt auf ein individualisiertes Lernen, das vor allem in Projekten stattfindet und verschiedene Fächer miteinander verbindet. Diese Lernform praktizieren die Schüler bereits in der Gemeinschaftsschule. Projekt- und Gruppenarbeit statt Frontalunterricht; eigenständiges Wählen und Erarbeiten statt Schule nach starrem Lehrplan – das soll auch in den Klassenstufen 11 bis 13 künftig möglich sein. Dabei können die Jugendlichen berufliche und allgemeine Bildung verbinden. Die „Oberstufe für alle“ schließt an die 10. Klasse an und führt auf individuellem Weg zum Abitur. Sie steht auch anderen SchülerInnen von Berliner Integrierten Sekundarschulen offen.

Das neue, modellhafte Konzept ab dem kommenden Schuljahr: Im Unterricht wird jeder Schüler mit seinen Stärken in den Blick genommen und im Lernprozess unterstützt. Dabei gestalten die Jugendlichen ihren Lernprozess selbst und übernehmen Verantwortung für ihr Lernen. Mit der Kooperation verknüpfen die beiden Einrichtungen die allgemeine mit der beruflichen Bildung. Judith Bauch: „Wir erwarten, dass die Schülerinnen und Schüler eine zusätzliche Orientierung für ihren individuellen Bildungsweg erhalten. Damit wollen wir die häufige Orientierungslosigkeit der Abiturienten mindern.“ 

Die Oberstufe bietet dabei vier unterschiedliche Profile an, die die Schüler ab dem 12. Schuljahr wählen: Die „Weltenbummler“ entscheiden sich für die Fächer Deutsch, Fremdsprache, Biologie, Geografie. Im Profil „Zurück in die Zukunft“ stehen Wirtschaft, Fremdsprache, Geschichte und  Physik auf dem Plan. Wer „Die Welt designen“ will, lernt Wirtschaftsinformatik, Deutsch, Politikwissenschaft und Bildende Kunst. Das vierte Profil „StartUp“ schließlich vereint Wirtschaft, Deutsch, Mathematik, und eine Fremdsprache.

In der Einführungsphase der 11. Klassenstufe beteiligen sich die jungen Schülerinnen und Schüler zunächst an verschiedenen Projekten, in denen sie diese vier Profile kennenlernen können. Das anschließend gewählte Profil enthält beide Leistungskursfächer und zwei weitere Grundkursfächer. Grund- und Leistungskursfächer werden gemeinsam unterrichtet. Die Erwartungen an die zu erbringenden Leistungen erfolgen in Abhängigkeit davon, ob die Schülerinnen und Schüler das jeweilige Fach als Leistungs- oder Grundkurs gewählt haben.

Kletke Möckelmann, Schulleiterin der Elinor-Ostrom-Schule, sagt: „Wir sind überzeugt, ein sehr gutes pädagogisches Konzept auf den Weg gebracht zu haben, welches in der Unterrichtsarbeit und auch bildungspolitisch neue Wege aufzeigt.“

Weitere Informationen: www.oszeos.de