FÜR FLÜCHTLINGE

Plattform in arabischer Sprache

Eine arabischsprachige Plattform haben in Berlin lebende Flüchtlinge gegründet. Das Web-Portal informiert Zugewanderte über das, was sie zum Leben in der deutschen Hauptstadt brauchen: Adressen und Gepflogenheiten, Gesetze und deutsche Geschichte. Der digitalen Variante soll eine gedruckte Zeitung folgen. Einblicke in ein notwendiges Experiment.

Zeitung Prenzlauer Berg Magazin
Orientierung in der Muttersprache: Das arabische Portal „Eed Be Eed“ für Flüchtlinge in Berlin. Foto: al

Die Plattform heißt „Eed Be Eed“ – „Hand in Hand“ – und ist die die erste arabischsprachige Plattform für Berliner Geflüchtete. Vor wenigen Tagen entstand sie in Pankow. Gegründet hat das Portal der Syrer Ahmad Denno mit weiteren Mitstreitern. Sie haben ganz unterschiedliche Berufe aus unterschiedlichen Branchen. Am 15. November ging www.eedbeeed.de online und informiert seitdem täglich auf Arabisch über alles, was Berlin ausmacht und alles, was Flüchtlinge in Berlin wissen müssen.

 

Hoher Bedarf

Während es in vielen deutschen Städten inzwischen zahlreiche lokale Gruppen gibt, in denen sich Flüchtlinge via Internet vernetzen, geht „Eed Be Eed“  darüber hinaus. Ahmad Denno und seine mehr als 30 Mitstreiter haben vor dem Start eine Umfrage in Berliner Flüchtlingsunterkünften durchgeführt. Das Ergebnis: Nur ein Bruchteil der Neuankömmlinge ist über Angebote für Geflüchtete in Berlin, über Lokalnachrichten, Geschichte, Kultur, Gesellschaft, Gesetze, Rechte und Pflichten in  Deutschland informiert. Die Mehrheit von ihnen hält dies für außerordentlich wichtig.

So entstand die Idee für „Eed Be Eed“ aus den persönlichen Erfahrungen von Geflüchteten in Berlin und auf deren Initiative. Der Hintergrund: Für Ankommende ist es oft schwer, relevante Informationen über Angebote und Gegebenheiten des neuen Landes zu finden. Ziel des Magazins ist es, diesen Herausforderungen beim Ankommen in Deutschland zu begegnen. Dadurch soll Flüchtlingen eine schnellere Vernetzung mit bestehenden Angeboten und mit der Berliner Bevölkerung ermöglicht werden. „Eed Be Eed“ will Flüchtlinge und Migranten befähigen, sich schneller zurechtzufinden und eine Brücke zwischen ihnen und der Berliner Gesellschaft bauen.

Aktuell befindet sich die Initiative, der unter anderem Journalisten, Dolmetscher, Web-Designer und Video-Profis angehören, in Vereinsgründung und bündelt ihre Aktivitäten in den Räumen einer Schule, die sie nachmittags nutzen kann. Neben einer Internetseite sind auch eine Facebook-Gruppe und ein youtube-Kanal entstanden. Auch die Publikation einer eigenen Lokalzeitung mit Printausgabe ist geplant. 

 

Unterstützung benötigt

Die Initiative sucht aktuell Unterstützer und Kooperationspartner, die mit Finanzmitteln und Sachspenden das weitere Vorhaben fördern. Gesucht werden - unter anderem für die Ausstattung der Redaktion - Monitore, Drucker, Video-Kameras und andere gängige Bürotechnik sowie perspektivisch passende Büroräume. Wer die Macher von „Eed Be Eed“ unterstützen möchte oder weitere Informationen benötigt, kann sich bei Ahmad Denno melden unter E-Mail: ahmad.danno@hotmail.com.

Mehr auf: www.eedbeeed.de