DIE BEZIRKSGRENZE (12)

Kleingärten hinter dem Friedhof

Es gibt Gegenden in Prenzlauer Berg, in denen ich wirklich noch nie war und Sie vermutlich auch nicht. Befassen wir uns heute weiter mit den Grenzen unseres Stadtteils. 

 

Ab Michelangelo- / Kniprodestraße geht es weiter entlang der Mauer zum Jüdischen Friedhof. Hier gibt es auf unserer Seite ein großes Gelände der BSR mit Einsatzfahrzeugen der Straßenreinigung. Dahinter schließen sich Schrottplätze, Autoschrauber und Baufirmen an. Dem folgen auf einer Strecke von rund hundertfünfzig Metern Kleingärten. 

Zeitung Prenzlauer Berg Magazin
Laubenpieper an der Grenze: Links Prenzlauer Berg, rechts Jüdischer Friedhof Weißensee, Foto: rg

Dort, wo die Mauer des Friedhofs nach Nordost abbiegt, stößt nach ca. zwanzig Metern der Prenzlauer Berg nach Südost auf die Otto-Marquardt-Straße. Diese Straße ist eigentlich an dieser Stelle nicht als solche erkennbar, denn sie ist hier nur ein Sandweg, der direkt aus Nordost von der „Kindlbrauerei“, parallel zur abgebogenen Friedhofsmauer, kommt. An ihrer nordöstlichen Einmündung wird aus der Indira-Gandhi-Straße der Weißenseer Weg und genau dort ist die heutige Grenze zwischen Weißensee und Hohenschönhausen. Die Otto-Marquardt-Straße stellt im weiteren südlichen Verlauf durch die Kleingärten die Grenze zum Prenzlauer Berg dar. Über sie berichte ich Ihnen in der nächsten Folge.

Dort, wo diese Kleingartenanlage aus dem Prenzlauer Berg auf die Otto-Marquardt-Straße stößt, ziehen sich bis Wilhelmsberg (Ecke Weißenseer Weg / Hohenschönhauser Straße) die herunter gekommenen Baracken neuer Autobuden, die Kleingartenanlage „Langes Höhe e. V. Lichtenberg“ und eine große mehr oder weniger betonierte Brache an, auf der einst die BVG-Ost im Betrieb nicht mehr genutzte, ältere Busse abstellte, die eine „strategische Reserve für den Notfall“ darstellten. Das noch immer umzäunte und größtenteils betonierte Areal wird bereits von der Natur zurückerobert.

Ich hatte letztens einige Teilnehmer bei einer Führung, die behaupteten, mit dem in einigen Jahren geplanten Wohnungsbau in der Michelangelostraße würde diese dann auch in Richtung Kleingärten und Otto-Marquardt-Straße über die Kniprodestraße hinaus um hundert Meter verlängert werden. Das ist keine Planung mehr, denn diese Verlängerung existiert bereits, und zwar als Zufahrtstraße für die genannten Firmen hinter dem Supermarkt Michelangelo- / Kniprodestraße. Diese Verlängerung ist rund zweihundert Meter lang.

Wie konkret die Idee für eine Straßenbahn ist, die von der Wisbyer Straße geradeaus entlang der Ostseestraße, die Greifswalder querend und weiter über die Michelangelostraße, dann entlang des jüdischen Friedhofs bis zur Indira-Gandhi-Straße / Weißenseer Weg geführt werden könnte, ist, wurde durch das Bezirksamt erst in diesem Jahr geprüft und infolge dessen als sehr Sinnvoll bei der weiteren Bebauung der Michelangelostraße erachtet. Entsprechende Unterlagen liegen der Redaktion vor.

Rolf Gänsrich, Juni 2017