Die Platten sind Denkmal

Eine Nachricht mit Sprengkraft: Der Thälmannpark wird unter Denkmalschutz gestellt.

 

Die Landesdenkmalbehörde erachtet das gesamte Areal plus das Thälmann-Denkmal als schützenswert. Für die dortige Anwohnerinitiative ist die Nachricht ein Grund zur Freude. Könnte die Unterschutzstellung doch bedeuten, dass geplante Bauvorhaben ebenso wie kostensteigernde Sanierungen der Plattenbauten nicht oder nur sehr eingeschränkt stattfinden dürfen: „Wir sind sehr froh darüber. Wir betrachten den Denkmal-Status des Thälmannpark-Areals auch als einen Erfolg unserer Bemühungen in diese Richtung und freuen uns auf eine hoffentlich spannende und sachliche Debatte in den kommenden Wochen und Monaten“, heißt es von der Initiative. 

Die Nachricht kam in den letzten Februartagen völlig überraschend. Auch das Bezirksamt wusste von dem Vorhaben nichts. Inwieweit der Denkmalstatus Einfluss auf die Ausweisung des Areals als Sanierungsgebiet hat, ist noch nicht klar. Doch könnten dadurch Fördergelder aus Denkmaltöpfen in das Gebiet fließen – was dringend nötigen Sanierungen etwa an der WABE und dem Kulturhaus zugute kommen kann. Die Unterschutzstellung der Plattenbau-Oase entbehrt indes nicht einer gewissen Ironie. Ausgerechnet der Thälmannpark, letztes Vorzeige-Projekt der untergehenden DDR-Regierung, genießt nun Sonder-Status. „Er bringt in hohem Maß die städtebauliche, architektonische und politische Dimension des Wohnungsbaus der 1980er Jahre in Übereinstimmung und besitzt dank seines bauzeitlichen Erhaltungszustandes eine inzwischen einzigartige Aussagekraft über die Wohnbedingungen in einer sozialistischen Mustersiedlung der späten DDR.“, begründet die Denkmalbehörde ihre Entscheidung.

-al- (März 2014)