BÜRGERBETEILIGUNG

Digital und im Dialog

Wie soll das Grün im Mauerpark gestaltet werden? Was braucht es unbedingt für diese naturnahe Areal, was nicht? Das Bezirksamt hat eine digitale Bürgerbeteiligung gestartet. Und in Sachen Wohnquartier am Güterbahnhof im nördlichen Pankow gibt es eine analoge Bürgerstunde. Wer soll da wohnen und wie?

 

Der Mauerpark im ehemaligen Grenzraum zwischen Ort und West ist wohl einer der bekanntesten und lebendigsten Parkanlagen in Berlin, mit großer touristischer Anziehungskraft und einer besonderen stadtkulturellen Identität. Zugleich gibt es mit dem Falkplatz, der Jugendfarm Moritzhof und den Spielplätzen Freiräume, die überwiegend von den Anwohnenden genutzt werden. 

Die intensive Nutzung durch die Menschen, die im Umfeld leben, und durch Touristen und Besucher aus aller Welt, hinterlässt ihre Spuren auf den Grünflächen. „Entlastung erfährt der Bereich durch die Erweiterung des Mauerparks um sieben Hektar“, so das Bezirksamt. Der lange ausgehandelter Deal des Landes Berlin sorgt im südlichen Teil des Parks für diesen Zuwachs, dafür entsteht im Norden ein neues Wohnquartier. Voraussichtlich ab dem Jahr 2020 wird dieser neue Parkteil zur Nutzung zur Verfügung stehen.

Mauerpark Berlin Prenzlauer Berg
Per Klick zum Wunsch-Grün. Bis 21. September läuft die Online-Befragung zum Mauerpark. Grafik-Repro: Bezirksamt

„Aber auch der bestehende Mauerpark, der Falkplatz und weitere Grünflächen um den Jahn-Sportpark bedürfen einer Verbesserung“, meint das Bezirksamt und ruft nun zur digitalen Abstimmung darüber auf, was auf diesen bestehenden und den neuen Grünflächen dringend gebraucht wird. Für die Pflege der Grünanlagen und die Neugestaltung ist es der Verwaltung gelungen, Fördermittel aus dem Förderprogramm Zukunft Stadtgrün zu gewinnen. 

Die landeseigene Grün Berlin Stiftung lässt für die neuen Flächen in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Pankow gegenwärtig eine Machbarkeitsstudie erarbeiten. Darin sollen Maßnahmen aufgezeigt und untersucht werden, durch die die Nutzbarkeit und Aufenthaltsqualität verbessert werden kann. Zu den Zielen gehören bessere Zugänglichkeiten und Wegebeziehungen, mehr Barrierefreiheit und die Anreicherung um attraktive Nutzungsangebote. Dabei sollen die Grundqualitäten und unterschiedlichen Atmosphären im Mauerpark von lebendig und aktiv bis ruhig und besinnlich erhalten bleiben. 

Teil der Machbarkeitsstudie sind die Vorstellungen der BürgerInnen zu ihrem Grün rund um den Mauerpark. Auf der Plattform des Landes Berlin mein.berlin.de lässt sich das Areal per Klick gestalten. Die Ideen und Hinweise werden gesammelt, ausgewertet und fließen in die Machbarkeitsstudie ein. Die Online-Beteiligung läuft bis zum 21. September. Die Ergebnisse der Beteiligung sowie der Machbarkeitsstudie werden voraussichtlich bis Ende 2018 auf den Seiten der Grün Berlin Gruppe veröffentlicht.

Während der Mauerpark also zunächst digital Gestalt annimmt, wird über den Alten Güterbahnhof in Pankow ganz klassische face to face diskutiert, in einer Bürgerveranstaltung auf Initiative der Grünen. 

Seit Jahren liegt die Fläche des ehemaligen Güterbahnhofs Pankow an der Granitzstraße brach. Lange Zeit konnte sich der Eigentümer, der Unternehmer Kurt Krieger, nicht mit dem Bezirk Pankow und dem Land Berlin auf die Art und die Dimensionen der Bauplanungen einigen. Im Frühjahr wurde nun eine Absichtserklärung unterschrieben. Wie geht es nun weiter? Wie kann dort ein lebendiges Wohnquartier mit noch mehr Wohnraum entstehen? Welche Art Einzelhandelskonzentration und welches Verkehrskonzept braucht es? Über diese Fragen diskutieren unter Einbezug des Publikums Kurt Krieger, der Grünen-Bundestagsabgeordnete Stefan Gelbhaar und die Landtagsabgeordnete   Daniela Billig. – am 4. September im St. Elisabeth-Stift in der Eberswalder Straße 17.

-red-, Sep. 2018