Unbekannte Ecken in Prenzlauer Berg (4)

Die Gormannstraße

Die Gormannstraße ist wirklich niedlich und auf dem Gebiet des Prenzlauer Berg relativ kurz. Biegt man von der Schönhauser Allee gegenüber vom Frannz-Club in die Choriner Straße ein, hat man als Autofahrer das Problem, dass hier die Radfahrer absolute Vorfahrt haben.
Man sollte auch beachten, dass aus der Oderberger Straße schnell mal Radler auf die Choriner Straße hinaus geschossen kommen, denn, das sagt die Verkehrszeichenbeschilderung aus, Radfahrer dürfen das an dieser Stelle, genauso wie Rettungs- und Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Polizei. Alle anderen dürfen es eigentlich nicht! 
Auf der Choriner Straße kreuzt man dann die Schwedter Straße, Zionskirchstraße und die Fehrbelliner Straße. Spätestens ab hier kommt man sich als Radfahrer vor wie bei der Vier-Schanzen-Tournee, denn  von nun an geht’s steil bergab! … in die Gegenrichtung aber auch steil bergauf.
Dann fährt man an der Lottumstraße (ja, Pi-Radio, die in der Lottumstraße 10 sitzen, beteiligen sich an der Neuausschreibung der Frequenz 88,4 MHz ab Mai wieder!) vorbei und ab Zehdenicker Straße heißt die Choriner Straße dann Gormannstraße.
Zu Prenzlauer Berg gehören nur die etwa fünfzig Meter Stadteinwärts.
Die andere Straßenseite gehört da schon zu Mitte. Die Gormannstraße selbst quert die Torstraße, führt ins alte Scheunenviertel hinein und endet fast am Hackeschen Markt an der Weinmeisterstraße.
Ihr erster Name war „Laufgasse“ (um 1699–1867). August Cornelius Gormann (1796 – 1861) war Töpfermeister und Unternehmer und zu wichtigen Erkenntnissen bei der Tonverarbeitung in der Architektur gelangt.
Der Straßenabschnitt im Scheunenviertel bekam schon 1867 seinen Namen, der Teil von der Torstraße bis zur Zehdenicker Straße erst 1897.
Der Teil im Prenzlauer Berg ist absolut unspektakulär. Auf der „Mitte-Seite“ ein Wohnhauskasten, der aussieht, wie ein Lückenbau kurz nach dem Krieg, auf der „Prenzlauer Berg – Seite“ typische Gründerzeitbauten.
Rolf Gänsrich (Feb 2014)