PLANETARIUM

Eröffnung in neuer Stiftung

Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit eröffnet am 25. August das Zeiss-Großplanetarium. Als modernstes Wissenschaftstheater Europas steht es fortan unter dem Dach der Stiftung Planetarium Berlin – gemeinsam mit den beiden anderen Berliner Einrichtungen, der Archenhold-Sternwarte und  der Wilhelm-Foerster-Sternwarte.

Die Stiftung bündelt die Kompetenzen der drei bisher unterschiedlich organisierten Sternenhäuser.Tim Florian Horn ist Leiter des Zeiss-Planetariums und zugleich kommissarischer Vorstand der Stiftung: „Das Dreigestirn der neuen Stiftung Planetarium Berlin ermöglicht es uns, gemeinsam die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Astronomie einem breiten Publikum zugänglich zu machen.“ Gemeinsam werden künftig auch Angebote und Bildungsprogramme entwickelt.

Das Zeiss-Großplanetarium versteht sich dabei als modernstes Wissenschaftstheater Europas. Seit April 2014 wurde der Zeiss-Bau an der Prenzlauer Allee umfassend saniert. Vom Eingangsbereich bis zur Projektionskuppel wurde das seit 1986 existierende Sternenzentrum einer Komplett-Erneuerung unterzogen. Der Foyer-Bereich wurde umfassend umgestaltet und empfängt künftig in großzügiger Atmosphäre. Das kleine Kino wurde komplett digitalisiert. Auf den aktuellen Stand wurden Klimaanlage und Brandschutzeinrichtungen gebracht. Auch eine Schadstoffsanierung gehörte zur Modernisierung des Planetariums.

Planetarium Prenzlauer Berg
Herzstück des neuen Planetariums: Der Sternenprojektor, der den Kosmos in 3-D zeigen wird. Foto: Frank-Michael Arndt/SDTB

Doch richtig neu und aufregend wird es im Kuppelsaal. Denn Herzstück ist der digitale Sternenprojektor, den die Jenaer Firma Carl Zeiss gefertigt hat. In Kombination mit einer hochauflösenden Fulldome-Projektion wird er den Sternenhimmel in 3-D in die Planetariumskuppel projizieren. Die Bilder der Milchstraße, von Saturn, Jupiter und Co. füllen die gesamte Kuppel. Für die Zuschauer ein visuelles Erlebnis, das sie in das Gezeigte eintauchen lässt – sie erleben den Flug zu den Sternen hautnah, als wären sie dabei. Sie erleben Orte im Universum, die in der Realität noch nicht besucht werden können. Der Streifzug von der Erde bis zum Rand des uns bekannten Universums offenbart die großen astronomischen Zusammenhänge. 

Fliegendes Klassenzimmer

Die Programme des Planetariums richten sich zum Großteil an Kinder. Sie sollen als „fliegendes Klassenzimmer“ Einblicke in die Geburt und den Tod der Sterne geben. Dreidimensionale Flüge erlauben die Erkundung der Planetenoberflächen. Im Zeitraffer wird die Kollision ganzer Galaxien simuliert. Dabei können die Besucher sich selbst durch den Weltraum navigieren: Per Mausklick werden neue Kometen besucht oder die ganz speziellen Fragen zum Schwarzen Loch im Zentrum der Milchstraße beantwortet.

Das neue Planetarium ist somit kein Museum der Sterne, wie Planetariumsleiter Tim Florian Horn betont: Es ist ein Visualisierungstheater mit Zugriff auf den jeweils aktuellen Stand der Wissenschaft. Es setzt Themen und Inhalte in Kontext zueinander und öffnet den verschiedenen Disziplinen der Wissenschaften den Erlebnisraum Kuppel: Medizin, Biologie, Geologie, Technikgeschichte, Physik, Chemie, um einige zu nennen. Aber auch Medienkunst, Kultur, Musik und Theater schlagen den inhaltlichen Bogen weiter und verankern ein solches Wissenschaftstheater im Hier und Jetzt.

Eröffnet wird das Planetarium mit dem neuen Programm „Sterne über Berlin“ am 25. August. Auch zur Langen Nacht der Museen, am 27. August, ist es dabei und kann besichtigt werden.

-al-, Juli 2016

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