Baldiges sportliches Wahrzeichen

Im Friedrich-Ludwig-Jahn-Park stehen die Zeichen auf Umbau. Ein inklusives Sportzentrum internationalen Ranges soll das Stadion werden. Zunächst gibt es neue Basketballfelder für ALBA Berlin – und sanierte Fußball-Flächen. Der Großumbau startet in zwei Jahren.

Der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark heißt nicht umsonst Sportpark. Er ist ein Zentrum für viele Sportarten. Das Große Stadion im Jahn-Sportpark, zwischen Max-Schmeling-Halle und Cantian-Straße, ist das zweitgrößte Fußballstadion Berlins. Mit 18.000 Sitzplätzen rangiert es hinter dem Olympiastadion. Seit 1952 wird hier Fußball gespielt, finden zudem hochkarätige internationale Wettbewerbe in unterschiedlichen Sportarten wie Leichtathletik oder American Football statt. Neben dem Großen Stadion mit Fußballfeld und 400-Meter-Rundlauf auf acht Bahnen liegt ein kleines Stadion. Dazu gibt es zahlreiche Spielfelder für unterschiedliche Sportarten. 

Von international bis Kiez

Während das Große Stadion für die nationalen und internationalen Wettkämpfe genutzt wird, dienen das kleine Stadion und die weiteren Anlagen regelmäßig für regionale Veranstaltungen in den Sportarten Leichtathletik, Fußball, Volleyball und Beach-Volleyball, Tennis und Gymnastik. 

Im traditionsreichen Sport-Rund unweit des Mauerparks trainiert und spielt der Fußball-Traditionsverein BFC Dynamo seit knapp drei Jahren, dazu die Kicker-Teams von VSG Altglienicke und SV Empor Berlin. Zahlreiche weitere Sportvereine nutzen es, es dient zudem als Trainingsanlage für den Vereins-, Behinderten- und Schulsport und für die Sporttreibenden der Polizei und der Feuerwehr. 

Der Jahn-Sportpark ist auch eine öffentliche Anlage für alle Berlinerinnen und Berlinern. Vor allem Sportbegeisterte aus den benachbarten Armin- und Gleim-Vierteln machen sich hier fit. Die Tartanbahn zum Beispiel ist eine beliebte Laufstrecke für Joggerinnen und Jogger. Auf den Tennisplätzen treffen sich die Damen und Herren in Weiß.

Umbau in die Multifunktionalität

Von international bis Kiez – die Ansprüche an den Sportpark sind vielfältig. Schritt für Schritt will das Land Berlin als Eigentümer den in die Jahre gekommenen Sportpark deshalb sanieren. Sportsenator Andreas Geisel lässt dazu verlautbaren: „Der traditionsreiche Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark hat schon jetzt einen bedeutenden Stellenwert im Berliner Sportgeschehen. Auch deshalb lohnt es sich, die Chance zu nutzen und die Anlage zu einem sportlichen Wahrzeichen der Sportmetropole Berlin weiterzuentwickeln.“ Im Zentrum des neuen Jahn-Sportparks steht dabei der inklusive Sport. Der Park soll Arena und Stützpunkt für den Behindertensport werden. Und bei aller Internationalität soll der Sportpark auch weiterhin Kiezsportanlage bleiben.

Los geht es damit ab dem Jahr 2020, ein umfassender Umbau dient einer großen Vision. Das künftige multifunktionale Stadion soll dann seine Besucherkapazität fast verdoppeln. Es soll eine Gesamtkapazität von 30.000 Besucherplätzen haben und für internationale Leichtathletikveranstaltungen und für Sportevents im Behindertensport nutzbar sein. Dafür will Berlin rund 170 Millionen Euro investieren. Geplant sind außerdem: neue Spielfelder, auf denen Hockey, Fußball und Tennis trainiert werden können. Die Sanierung komplettieren der Bau von zwei Dreifeldsporthallen mit Zuschauerplätzen, der Bau einer Tennishalle, sowie Gymnastik-, Kraft- und Physiotherapieräume, Büros für Verwaltung und Vereine und ein Parkhaus.

Start mit neuen Basketball-Feldern

Bereits 2015 gab es eine Machbarkeitsstudie für den Umbau, die detailliert beschreibt, wie der Sportpark ins 21. Jahrhundert modernisiert werden kann. Größtes Vorhaben im Rahmen des Umbaus ist demnach der Abriss und Neubau des Großen Stadions mit der dazu gehörigen Infrastruktur. Von 2020 bis 2021 soll aus Alt Neu entstehen. Das Vorhaben ist bereits das dritte Sanierungsprogramm im Lauf der fast 70jährigen Geschichte des Areals. Bereits 1986, reichlich 30 Jahre nach seiner Einweihung, wurde das Große Stadion umfassend modernisiert. 1998 erfolgte die zweite Sanierung, u.a. nach energetischen Gesichtspunkten.

Bereits im Juni diesen Jahres gab es erste neue Anlagen, als vorgezogene Schritte des großen Umbaus. Zwei neue Basketballfelder wurden eröffnet, dazu zwei Kleinspielfelder für den Fußball. Genutzt werden die neuen Anlagen von zahlreichen Vereinen und Schulen - Hauptnutzer der Basketballanlage wird ALBA Berlin sein. Vor allem die Jugend des Erstligisten trainiert in der Anlage unweit des Mauerparks. Für die Freizeitsportlerinnen und -sportler gibt es zudem demnächst einen neuen Fitness-Parcours und ein Laufareal.

Internationales Sport-Event

Gewissermaßen als sportliche Prüfung der inklusiven Tauglichkeit des Sportparks hat Berlin einen internationalen Wettbewerb in den Prenzlauer Berg geholt. Erstmals finden die „World Para Athletics European Championships“ im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion statt, vom 20. bis 26. August diesen Jahres. Direkt davor liegt die Leichtathletik Europameisterschaft nicht-behinderter Sportlerinnen und Sportler im Olympiastadion. Ein Sommer der Leichtathletik zieht sich durch Berlin.

Rund 1.000 Teilnehmende aus ganz Europa werden zu den Para Athletics im Jahn-Sportpark erwartet. Sie wetteifern in den wichtigsten Leichtathletik-Disziplinen um Medaillen, unter anderem im 100-Meter-Lauf, im Weitsprung und im Diskus-Werfen. Die Wettkämpfe sind öffentlich – wie die der großen Leichtathletik-EM-Schwester im Olympiastadion, der großen Schwester des Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportparks.

-al-, Aug. 2018