SCHÖNHAUSER ALLEE

Besser shoppen mit dem Fahrrad

Die Initiative „Schönhauser-Rad -Allee“ will Radfahrern das Einkaufen erleichtern. Mehr Service soll das Shopping bzw. den Umstieg aufs Zweirad möglich machen. Für das Vorhaben holen sich die Einzelhändler wissenschaftliche Unterstützung ins Boot. 

Die alte Flaniermeile Schönhauser Allee – eine Straße des abgasfreien Bummelns, Shoppens, Genießens. Eine schöne Vision für die Magistrale, die derzeit von Auto- und Fahrradverkehr, von Fußgängern, Trams und U-Bahnen gleichzeitig genutzt wird. Ein Stück hin zu einer sicheren, abgasfreien Zukunft setzt das Projekt „2Rad1Kauf0Emission“ in den nächsten zwei Jahren um. Die Initiative „Schönhauser-Rad-Allee“, derzeit rund 15 Einzelhändlerinnen und Einzelhändler zwischen Eberswalder Straße und Wisbyer Straße, lässt sich dafür einiges einfallen. Mehr fahrradgerechter Service in den Läden soll es angenehmer machen, per Rad zum Shoppen zu kommen. Im Blick haben die Unternehmerinnen und Unternehmer dabei passionierte Radler ebenso wie Menschen, die vom Auto aufs Rad umsteigen könnten. Bei der Initiative dabei sind Second-Hand-Läden ebenso wie Juwelier, Lederwerkstatt, Blumencafe oder Hutmacher.  

Zeitung Prenzlauer Berg Magazin
Shoppen per Fahrrad auf der Schönhauser Allee: Einzelhändler bieten extra Service. Foto: IVP

Für ihr Projekt hat sich „Schönhauser Rad-Allee“ wissenschaftliche Expertise gesichert. Forscher der TU Berlin begleiten das Vorhaben, das vom Bundesverkehrsministerium gefördert wird. Während eines Workshops entwickelten die Einzelhändler gemeinsam mit den Stadt- und Verkehrsplanern Ideen, wie der Straßenzug zu einem attraktiveren Einkaufsort entwickelt werden kann – besonders für RadfahrerInnen, aber auch für andere Menschen, die abgasfreies Shoppen genießen wollen.

Die Initiative startet mit einem speziellen Serviceangebot für Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer.

Seit Anfang August erhalten shoppende Radler in den teilnehmenden Geschäften eine faltbare Radtasche für ihre Einkäufe. Diese lässt sich sicher an den Gepäckträger klipsen – eine Alternative zu schaukelnden Einkaufsbeuteln am Lenker. Dieselben Geschäfte halten auch Flickzeug und eine Luftpumpe für Notfälle bereit. Erstmals präsentiert wurde die gesamte Initiative zudem auf einem Verkehrssicherheitstag im Juli. 

Mit mehr Fahrradfreundlichkeit wollen die Händler die Schönhauser Allee auch als Einkaufstandort und gastronomische Meile stärken. Als Fahrrad-Shopping-Meile soll sie über den Kiez hinaus bekannter und attraktiver werden. Entsprechende Untersuchungen der Wissenschaftler belegen einem Zusammenhang zwischen Fahrradverkehr und Shoppen: Radfahrende Kunden kaufen häufiger ein; zudem geben sie auch mehr Geld für ihre Einkäufe aus als Autofahrer oder Nutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln. Radfahrer shoppen gern quer: Sie kombinieren bis zu drei Besorgungen pro Einkaufstour. Und: Die Mehrheit der Radfahrer, so die Studie der Wissenschaftler, kehrt gern in Geschäfte zurück, die besonders fahrradfreundlich sind. Ihre positiven Erfahrungen mit der Fahrradförderung will die „Schönhauser Rad-Allee“ auch anderen Händlern und Gewerbetreibenden in Berliner Geschäftsstraßen vermitteln.

-red-, Sep. 2017