ESSBARER BEZIRK

Freies Obst und Gemüse

Der Bezirk Pankow wird essbarer. Die Organisation „mundraub“ und andere grüne Initiativen sammeln Wünsche und Potenziale für Urban Gardening und für Obstbäume. Das Konzept im Auftrag des Bezirksamtes sucht weitere Mitmachende.

 

Mauerpark-Streifen, große Schulhöfe oder alte landwirtschaftliche Flächen – das „mundraub“-Team sammelt in seinem Blog Hinweise, wo künftig Gemüse und Obst für alle angebaut werden können. Das soll der Essbare Bezirk ja vor allem sein: Eine urbane Landschaft, die sich zunehmend mit gesundem Grün schmückt, das allen frei zur Verfügung steht. Schon seit vielen Monaten gibt es Bestrebungen, Pankow in eine Essbare Stadt zu verwandeln, ähnlich den Vorbild-Gemeinden wie Andernach. Jetzt startet das Vorhaben, mit der Sammlung von potenziellen Flächen und Ideen für deren Bepflanzung mit Früchten, Kräutern und Gemüse. 

Zeitung Prenzlauer Berg Magazin
Freiobst für alle: Das Konzept des Essbaren Bezirks wird konkreter. Foto: mundraub

Die benannten Flächen-Vorschläge und ihre Nutzung münden in einem Konzept, das mit dem Bezirksamt abgestimmt werden soll: Wer bepflanzt was, wer beteiligt sich wie? Wie wird der Bezirk konkret essbarer und grüner?

Mit „mundraub“ als koordinierender Initiative ist dabei ein Urgestein in Sachen Freiobst für Alle am Start. Die deutschlandweit Aktiven machen Stadt- und Landbewohner auf die Naturschätze ihrer Region aufmerksam und entwickeln gemeinsam mit Kommunen nachhaltige Modelle zur Pflege öffentlicher Obstbaumbestände. Eine interaktive Karte zeigt Pankower „Mundräubern“, bei welchen Obstbäumen, Wildfrüchten und Kräutern sie zugreifen dürfen. Die Idee dahinter: Der Genuss für alle erhält und pflegt alte Obstbäume und seltene Pflanzen, sorgt als Grünfläche für gutes Klima und im gemeinsamen Tun von urbanen Gärtnern und Mundräubern für Green Teams. 

Mit am Pankower Projekt der Flächen- und Bedarfssuche wirken derzeit vor allem zwei weitere Initiativen. „Transition Town Pankow“ und die „AG Neue Gemeinschaftsäcker Pankow“. Die erste ist ein loses Netzwerk unterschiedlicher Menschen aus Pankow, Weißensee und Prenzlauer Berg. Seit 2011 suchen die Frauen und Männer nach einer nachhaltigen Lebensweise, die gesundes Essen ebenso umfasst wie ein klimaneutrales Leben. Ihr Anliegen ist dabei auch die Stärkung der regionalen Wirtschaft, die Vernetzung von Nachbarn und ein System von Teilen und Tauschen.

Die zweite Initiative, die „AG Neue Gemeinschaftsäcker“ entstand aus dem Bedürfnis urbaner Gärtner und Gärtnerinnen nach Flächen für Bauerngärten. Rund 300 Menschen stehen auf der Warteliste nach fruchtbaren Parzellen. Die AG sucht für den „Essbaren Bezirk“ nach Orten für Gemeinschaftsäcker und Möglichkeiten, sie zu bepflanzen.

Das Konzept für das „Essbare Pankow“ wächst in folgenden Schritten weiter: Nach erfolgten Flächen-Vorschlägen der Initiativen prüft das Bezirksamt auf Eignung und gleicht mit eigenen Flächen-Ideen ab. Dann erfolgt die finale Freigabe der Landschaft für den „Essbaren Bezirk“. Mitwirkende, die sich an der Flächensuche, am urbanen Gärtnern und der Obstbaumpflege beteiligen wollen, sind jederzeit willkommen.

Mehr auf: mundraub.org