STADTTEILZENTRUM TEUTE

Leihladen kämpft um Erhalt

Der Leihladen „Leila“ existiert seit sechs Jahren im Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz. Das Projekt, in dem sich nützliche Dinge ausleihen lassen, gilt als vorbildliches Projekt einer Sharing City, einer Kultur des Teilens und Teilhabens. Jetzt hat die Pfefferwerk Stadtkultur ihrem Mieter gekündigt. Leila ruft zur Unterstützung:

Der Hilferuf steht auf einer Online-Petition, die sich seit Ende November im Netz und analog verbreitet: „An alle Mitglieder, Besucher und UnterstützerInnen von Leila-Berlin“, so das Team des Leila-Leihladens, „Ende Oktober kam – ohne jedwede vorherige Kommunikation – die Kündigung durch den Geschäftsführer der Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH.“

Leila, Berlin Prenzlauer Berg
Ein teilendes Berlin – der Leihladen am Teutoburger Platz ist einer der Akteure dieser Vision. Jetzt kämpft das Team gegen seine Kündigung. Repro: Leila

Gegen diese Kündigung, die Ende Januar wirksam wird, setzen sich die Leila-Menschen nun zur Wehr. Sie rufen zur Unterstützung ihrer Petition auf, hier ihre wesentlichen Argumente:

„Leila ist ein Zukunfts-Projekt, welches inzwischen sogar in internationalem Maßstab immer wieder als Beispiel für ein zukunftsfähiges Miteinander benannt wird. Am 16. November wurde es z.B. auf arte vorgestellt.

Wir haben versucht, eine Rücknahme der Kündigung durch Gespräche zu erreichen. Leider ohne Erfolg. Pfefferwerk Stadtkultur benötigt unsere Räume – wie sie sagen – als Büros für ihr Ausbildungsprogramm. Dabei sollte nicht ein soziales Projekt gegen ein anderes ausgespielt werden. Wir wollen uns damit nicht abfinden, sondern uns dafür einsetzen, dass Leila bleibt!

Wir verstehen uns als wichtiges soziales, nachhaltiges und ökologisches Projekt im Kiez. Und nicht nur wir selber sehen das so – z.B. haben wir eine Förderung des Bundesumweltministeriums im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative für das Partnerprojekt cosum.de erhalten und wir sind Teil des neu entstehenden Netzwerkes ReUse-Berlin. Unser Projekt ist in den letzten sechs Jahren in der Nachbarschaft gewachsen, hat sich weiter entwickelt und bestimmt hat es noch viel Potenzial. Gemeinsames Nutzen von bereits vorhandenen Rohstoffen und Produkten ist die Zukunft, Projekte wie Leila sind enorm wichtig.  Das hat mittlerweile auch die Politik begriffen, aber Pfefferwerk kündigt uns die Räumlichkeiten. 

Ein Stadtteilzentrum ist ein Ort der Begegnung, welcher Leben in den Kiez bringt und öffentlich zugängig für jedermann sein muss – ganz bestimmt sollte es kein Bürohaus der Pfefferwerk Stadtkultur gGmbH sein. Der Standort hier im Kiez und ganz speziell in diesem Stadtteilzentrum ist auch deshalb so wichtig und passend für uns, da sich das Stadtteilzentrum am Teutoburger Platz als einziges in Berlin als Alleinstellungsmerkmal ökologischen Themen verschrieben hat. Dadurch sind wir eng mit dem Haus verbunden.“

-red-, Dez. 2018

Das Leila-Team ruft zur Unterstützung jeglicher Art – persönlich im Laden, per Telefon, email oder eben per Online-Petition. Mehr auf: http://leila-berlin.de