DIE BEZIRKSGRENZE (10)

Greifswalder und Gürtelstraße

Die Serie über die Grenzen des Prenzlauer Berg möchte ich fortsetzen.

 

Über im Höchstfall zwanzig Meter hinweg ist die Greifswalder Straße die Ortsteilgrenze. Sie ist Teil der heutigen B 2. Die Nummerierung geht auf das alte Fernstraßennetz, das 1932 im Deutschen Reich in Kraft trat (andere Quellen sprechen von 1927/28), zurück. Mit der zunehmenden Motorisierung wollte man den Autofahrern mit diesen Nummerierungen eine gewisse Orientierung im Straßennetz geben. 

Die Fern-, ab 1934 Reichsstraße R2, begann in Danzig, führte an der Ostsee durch Naugard hindurch bis Stettin und weiter nach Schwedt. Die DDR machte aus der Reichs- die Fernstraße 2, die Bundesrepublik daraus die B2.

An der Ecke zur Gürtelstraße gibt es große freie Flächen. Die Stadt braucht heute mehr Wohnungen und es ist sicher besser, die Innenstadt sinnvoll „nachzuverdichten“, als im „Speckgürtel“ die Landschaft weiter zu zersiedeln.

Zeitung Prenzlauer Berg Magazin
Gürtelstraße, links und die Fahrbahn sind bereits das Komponistenviertel in Weissensee, rechts der Fußweg mit der Seniorenstiftung im Hintergrund das ist noch Prenzlauer Berg

An der Ecke zur Gürtelstraße gibt es große freie Flächen. Die Stadt braucht heute mehr Wohnungen und es ist sicher besser, die Innenstadt sinnvoll „nachzuverdichten“, als im „Speckgürtel“ die Landschaft weiter zu zersiedeln.

Die Bezirksgrenze verläuft dann entlang des südwestlichen Bürgersteigs der Gürtelstraße. Die weitläufigen Anlagen der Seniorenstiftung Prenzlauer Berg findet man ab der Gürtelstraße 33.

In Weißensee grenzt dem direkt gegenüber das heutige Komponistenviertel, das eigentlich mal „französisches Viertel“ hieß, an den Prenzlauer Berg. Die Straßen waren nach Orten benannt, die im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 eine gewisse Bedeutung bei den dort geschlagenen Schlachten hatten. So gab es in diesem Viertel solch wohlklingende Namen wie Saarbrücker Straße, Straßburger Straße, Metzer Straße ... Fällt Ihnen als Prenzlberger da was auf? Richtig! Und genau aus diesem Grunde bekamen die Straßen in Weißensee 1946, bis auf die Herbert-Baum-Straße (jüdischer Widerstandskämpfer, die Straße führt von der Berliner Allee direkt zum Haupteingang des Jüdischen Friedhofs), Namen berühmter Komponisten wie zum Beispiel Chopin-, Bizet-, Mahlerstraße. An der Ecke Puccinistraße geht es in dieser Reihe im nächsten Monat weiter.

Rolf Gänsrich, April 2017